Frage Frontlader hebt nur bei >1200U/m darunter senkt er ab

uli

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Zetor 5945 Allrad
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Hallo zusammen,
ich bin ein ratlos. Unser Zetor 5945 hebt seit dem Herbst immer weniger. Die Holzsäcke konnten wir nicht mehr ganz voll machen, Winterdienst haben wir irgendwann eingestellt, weil er gar keinen Schnee mehr heben konnte.
Erst jetzt habe ich Zeit und Wetter da dran zu gehen. Inzwischen ist es so, dass bei Drehzahlen unter 1200U/m sogar die vorher angehobene Schaufel wieder anfängt zu sinken. Auch der Innenkreis reagiert nur träge, leider habe ich im Moment keine Last um das zu testen.

Im letzten Jahr habe ich Bremsen erneuert und Getriebedeckel abgedichtet. Dabei waren auch Hydraulikdeckel und Zetormatik. An beiden gab es damals aber nichts weiter zu tun ausser die Dichtungen zu erneuern. Getriebeöl ist wie im Handbuch empfohlen neu und genug drin.

Aktuell habe ich den unteren Deckel auf gehabt und eine neue Pumpe und Überdruckventil eingebaut. Beide waren etwas verschlissen, können aber nicht das Problem gewesen sein - und waren es nicht. Filter ist auch neu, der obere Filter ist sauber.
Man kann den Frontladerkreis mit einem Ventil in der Druckleitung schließen. Wenn die Schaufel oben ist bleibt sie dann genau an der Stelle - egal wie man den Aussenkreishebel stellt. Es fließt also nix irgendwo im Schlauchkreis ab (Da ist noch ein Magnetventil für den doppelwirkenden Zylinder der Schaufel) mit Rücklauf ins Getriebe verbaut).

Ich habe das Gefühl, dass irgend ein Steuerventil offen ist, sprich mehr abfließt als die Pumpe unter 1200U/m liefern kann. Muss also schon eine ordentliche Öffnung sein.
Die Hebelstellung für die Reaktionsgeschwindigkeit verändert nichts an der Situation. Habe schon alles Mögliche über die Hydraulik im Forum gelesen, komme aber nicht weiter.

Bevor ich jetzt den oberen Zetormatik Deckel abhebe (da traue ich mich nicht unbedingt in die Details) meine Frage in die Runde: Was kann das sein? Wie gehe ich am Besten vor?
 
Dabei waren auch Hydraulikdeckel und Zetormatik.
Was war da alles "dabei" ? Also was wurde neu gedichtet?

Das der Lader steht und nicht absackt bedeutet nur, das das Steuerventil des Laders noch dicht ist. Das er so schlecht hebt kann liegen an:
- Pumpe
- Überdruckhauptventil
- Steuerblock des Zetors (der Lader, bzw. das laderventil - von wo genau bekommt es das Öl?)
- jede Menge Dichtungen dazwischen, bis hin zum gerissenen Druckrohr

Daher wäre es schön wirklich detailiert zu erfahren, was gewechselt wurde und welche Dichtungen erneuert wurden.

Grüße aus dem mit über 35°C viel zu heißem Sachsen. :)
 
Hallo Joachim,
Neu sind von gestern alles unten am Hydraulikpumpendeckel:
  • Pumpe (alte mit Spiel innen) Achse, Zahnrad, Lager etc waren aber OK
  • Rückschlagventil (Sitz war nicht mehr ganz ok)
  • alle Dichtungen, auch die zwei zum Steigrohr
  • Filter
Neu voriges Jahr an der Zetormatik:
  • Deckeldichtung (hatte Öl in den Bremsen)
  • O-Ringe vom Steigrohr (die waren letztes Jahr defekt)
Hab jetzt natürlich wieder Öl drin.

Interessanterweise macht die Stellung der Reaktionsgeschwindigkeit keinerlei Unterschied...

Gruß aus 14 Grad am Polarkreis. Schick mal was Hitze vorbei ;)

Uli
 
War gerade nochmal draussen und habe richtig Gas gegeben um zu sehen was mit der Hydraulik passiert.
Jetzt geht er nur noch hoch bei Vollgas. Da scheint sich was weiter aufzulösen.....
 
Neu voriges Jahr an der Zetormatik:
  • Deckeldichtung (hatte Öl in den Bremsen)
  • O-Ringe vom Steigrohr (die waren letztes Jahr defekt)
Hab jetzt natürlich wieder Öl drin.
Wieder von der Deckeldichtung her?
Hattest du die Papierdichtung des Deckels beidseits mit Dichtmasse bestrichen?

Wurde das neue Überdruckventil des unteren Hydraulikdeckels vor dem Einbau abgedrückt und so auch auf Dichtheit geprüft? Das sollte man auch bei Neuteilen machen, sollte jeder Hydraulikdienst machen können.

Als Möglichkeiten bleibt nun u.a.:
- defekte/r O-Ring/e oben (einer der beiden kleinen)
- gerissenes Druckrohr
- interne Leckagen des original Steuerventiles

Prüfen würde ich nun:
- Geh an beide Druckanschlüsse der Außenkreise und prüfe mit einem Manometer den Druck, den die Pumpe bringt und ob der Druck steht, wenn du aufhörst Druck zu geben.
Wenn der Druck relativ rasch wieder fällt oder nur unter Vollgas erreicht wird (160 bar) dann wirst du wohl oder über den Hydraulikdeckel noch mal runter machen müssen.

- Wenn du eine Last mit der Heckhydraulik hebst, hält er die dann? Auch wenn du, ausgehoben, den Motor abstellst?
 
  1. Die Deckeldichtung ist top dicht. Ich hatte sie auf Deinen Rat hin mit Flüssigdichtung eingedichtet. Voriges Jahr hatte ich ja so eine Bleischeibe am Druckrohrübergang gefunden, da auf der Seite ist ein Bild: http://www.zetor-forum.de/forum/threads/uli´s-zetor-5945-in-lappland.1061/page-3#post-10329 Vielleicht war die doch wichtig? Im Ersatzteilbuch finde ich da ausser den zwei O-Ringen nichts.
  2. Überdruckventil wurde nicht mit Öl abgedrückt, nur mit Druckluft 8 bar. Es hatte sich ja nach dem Einbau auch erstmal nichts verändert. Es ist erst schlechter geworden nachdem ich gestern Abend länger Vollgas gegeben habe. Das spricht eher für einen O-Ring der sich zerlegt oder das Steigrohr. Die neue Pumpe bringt mehr Liter und sicher mehr Druck - im Prinzip.
  3. Druckanschlüsse Aussenkreis: Habe momentan keine passenden Übergangsstücke / Stecker für das Manometer. Muss ich nächste Woche in der Stadt besorgen. Fakt ist, dass bei Stellung Heben im Aussenkreis der Lader sinkt wenn weniger als knapp 2000U/min laufen. Druck ist da definitiv zu gering, sonst würde der Lader ja steigen. Es fließt also irgendwo was ab....
  4. Für die Heckhydraulik habe ich im Moment keine rechte Last, vor allem weil ich wegen des Pumpendeckels die ganze 3-Punkt Aufhängung und Kupplung abbauen musste. Da fällt mir gerade ein: Ich kann ja mit dem kleinen Bagger auf die Hebel drücken :) Der wiegt 1,2t damit kriege ich ca die Hälfte an Gewicht drauf. ( gut dass wir darüber gesprochen haben :)
Mein Plan ist momentan:
  • Mögliche Abflusspunkte im Hydraulikplan identifizieren um durch Hebelstellungen und andere Tricks den Fehler irgendwie einzugrenzen
  • Heckhydraulik mit Bagger testen
  • Das Ventil, dass vom Heckheber gesteuert wird checken. Vielleicht hängt das und lässt alles in den Filter ablaufen? Das würde ja dann auch beim Heben des Innenkreises passieren - oder? Müsste ich ja eigentlich von aussen an der Einstellöffnung ziehen können, oder?.
  • Dann Deckel runter, O-Ringe checken
  • Steigrohr abdrücken - wobei mir unklar ist ob ich was sehe. Es ist ja noch Öl drin und das will ich erst wieder ablassen wenn ich wirklich nix finde.
  • Deckelhydraulik abdrücken.
  • Druckverteilventil rausschrauben - Der Reaktionshebel bewirkt ja nichts und stand früher fest auf 50%. Da kommt man nicht dran ohne Sitz und Boden zu demontieren.
Unterm Strich brauche ich nur den Aussenkreis und den Heckheber in Stellung Position. Wir pflügen nicht.
Kann aber erst Sonntag oder Montag wieder da dran. Falls jemand noch ne Idee hat....gerne.
 
Also original ist die Bleischeibe dort auf keinen Fall, sonst wäre diese auch in den ETKs zu finden. ;) Kann aber gut sein, das schon mal jemand da herum gepfuscht hatte und dann so ein Konstrukt gemacht hat. Ich kenne es so jedenfalls noch nicht. ;)

Es hatte sich ja nach dem Einbau auch erstmal nichts verändert. Es ist erst schlechter geworden nachdem ich gestern Abend länger Vollgas gegeben habe. Das spricht eher für einen O-Ring der sich zerlegt oder das Steigrohr. Die neue Pumpe bringt mehr Liter und sicher mehr Druck - im Prinzip.
Da könntest du absolut Recht haben. Wenn es aber den O-Ring zerlegt haben sollte, wo zuvor der Bleiring noch mit dabei war, dann wäre relativ sicher auch die Deckeldichtung dort schon in Mitleidenschaft gezogen worden. Aber gut, durch die Verwendung der Dichtmasse wie empfohlen ist die Dichtung womöglich auch nicht mehr so anfällig wie im Original.

Ich bleib bislang bei meiner Vermutung:
- Druckrohr und/oder
- original Steuerventil und /oder
- O-Ringdichtung
 
Nur so ne Idee um das auszuschliessen:

1. Wie sieht die Antriebswelle mit dem Zahnrad direkt an der Pumpe in Einzelteilen genau aus? Das Zahnrad sitzt wohl auf einer Verzahnung.Hat jemand Bilder von den Einzelteilen? Es könnte ja auch die Verzahnung aufgegeben haben oder Welle gebrochen. Ist das ne Hohlwelle mit Schraube drin? Ich hatte das noch nicht auseinander. Habe gerade auch mein Ersatzteilbuch nicht hier.

2. Wie ist das Gegen-Zahnrad auf der Welle die unterm Differenzial Getriebe ist fest? Kann das Schlupf haben? Gibts davon Bilder? Habe tausend Bilder vom letzten Jahr - das nicht.

3. Kann ich ein Kupplungsproblem der Zapfwellenkupplung haben das sich so auswirkt? Benutze die Zapfwelle ja nie und habe auch keine Last um das zu testen.
 
3. würdest du aber sicher riechen, wenn die so rutscht. ;)

Blick auf das Antriebszahnrad (ja, Hohlwelle, die du beim ein/aus schalten verschiebst. Die Zapfwelle geht da also hindurch. Das ist ja auch der Grund, warum die Hydraulik nicht mehr hebt, wenn man die Zapfwelle auskuppelt, was mMn. schon irgendwie ein Designfehler ist. ;)
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Quelle: mein Zetor 5011 :D

Getriebeschema:
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Mechanische Probleme sollten sich auch durch Metallabrieb (Späne) im Öl oder Getriebeboden bemerkbar machen.
 

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Gelöst: Einer der beiden O-Ringe hatte sich zerlegt, 40% des Umfangs fehlte. Das Rohrstück wo die neiden draufsitzen haben Riefen von früheren Reparaturen. Die hatte ich letztes Jahr geglättet aber es scheint nicht genug gewesen zu sein. Ich bestelle jetzt ein neues Übergangsstück wenns das noch gibt.
Die Flüssigdichtung hatte das nach aussen gehalten, alles lief nach innen ab.
Habe jetzt eine Kupferscheibe zwischen Ober und Unterteil also zwischen den O-Ringen.Statt der Bleischeibe die mal drin war.
 
....und wie immer:

Danke Joachim!
 
Das mit dem Kupferring ist mMn. Nicht nötig, aber ok. :)

Die Hülse gibt's natürlich noch, sollte ich am Lager haben. :like
 
Ich wollte noch anmerken, dass ich nicht erwartet hatte, dass sich einer der im vorigen Jahr mit Sorgfalt erneuerten O-Ringe schon in kurzer Zeit so zerlegt hat.
Deswegen hatte ich ja alles Mögliche vorher versucht auszuschließen und Ideen für die weitere Fehlersuche gesammelt. Ich hatte schon den ganzen kurzen lappländischen Sommer mit Traktor Reparaturen gesehen.
Tatsache ist, dass sich die Erneuerung der verschlissenen Hydraulikpumpe und Sicherheitsventils auf jeden Fall gelohnt hat. Er hebt jetzt übervolle, nasse Brennholzsäcke im Leerlauf, für die wir seit dem wir ihn haben (also schon lange vor der defekten Dichtung) schon mindestens 2000 Touren brauchten.
Im Bild sieht man auch das vermurkste Übergangsstück, dass ich jetzt erneuern werde. Voriges Jahr hatten wir keine Zeit mehr auf das Ersatzteil zu warten. Postweg bis Lappland immerhin 10-14 Tage.
Im
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