Hallo Joachim,
ich schrieb das schon mal ... der Kugelkopf braucht eine Prüfnummer - nicht die Konsole also der Anhängebock.
Wie willst du den gebogenen Hals der Kugel-Kupplung tatsächlich fehlerfrei berechnen ? Daher Prüfnummer und Materialprüfung.
Der Bock besteht aus Stahlplatten einer bestimmten Güte die durch Knicken oder Anschweissen versteift werden.
Sowie Schrauben einer bestimmten Norm z.B. für 3,5t sind 4x M12 8.8 absolut ausreichend.
Da kann man also definitiv berechnen ob Materialdicke und Festigkeit ausreichen.
Deshalb sind TÜV- und Dekra-Ingenieure ( Dekra nur im Osten) die das studiert haben berechtigt das Material mit Tabellen abzugleichen und eine Festigkeitsberechnung durchzuführen.
Das wird dann per Kamera exakt dokumentiert (damit sicher nix verändert wird) und vor Ort eine neu vergebene Typnummer eingeschlagen beginnend mit "TPSW..." bzw. "TPEUSW...". Diese Einzelabnahme kostet ca. 120-150 Euro (nicht immer gleich viel weil Grundpreis + Betrag pro angefangener 1/4 Stunde).
Wer das Selbe beim selben Ingenieur also mehrfach macht zahlt beim 2. oder 3. mal etwas weniger und es geht schneller.
Ist ein normales Verfahren, habe ich schon 5x mit 2 unterschiedlichen Anhängeböcken an verschiedenen Fahrzeugen durchgeführt und es gab nie Probleme weil man das Material ja immer "ausreichend" also überdimensioniert verwenden kann. Bock und Fahrzeug sind dann aber per Einzelabnahme verheiratet und "nicht austauschbar" - TÜV plus Eintragung bei der Zulassungsstelle pflicht.
Wie ebenfalls schon geschrieben sind die meisten heutigen TÜV Ingenieure das "per Ernennung" und nicht "per Studium". Ernannte dürfen bzw. können das nicht und argumentieren fast immer mit "geht nicht" statt die eigene fehlende Berechtigung ehrlich auf den Tisch zu legen und Dich zum Kollegen oder zu einer anderen Prüfstelle zu Schicken.
Meiner Erfahrung nach wird das so wie auf dem Bild von Jürgen gezeigt aber nicht klappen weil es nur eine flache Platte ist - vermutlich 10 oder 12mm dick.
Die braucht entweder unten eine Abstützung nach vorne z.B.
- 2x Rundstab 12-14mm oder
- rechts und links einen Bandstahl 50x10
oder seitlich rechts und Links einen geknickten Winkel oder einen aufgeschweissten Flachstahl. Ziel ist, dass Sie bei Druck und Zug nicht dort wo der Bock unten als Kante endet knicken, verbiegen oder arbeiten kann.
Optimal und relativ einfach ist sozusagen ein senkrechtes U-Profil 10mm Materialsärke - besser 12mm z.B. 140x50x12 dann diskutiert auch niemand über Schweisserprüfungen. Das wäre auch mein Tip an Jürgen zur Verbesserung und dann klappt das ganz sicher !
Im MFF kannst Du übrigens nachlesen wie eine Materialprüfung funktioniert, was Sie etwa kostet und, dass bei einer Einzelprüfung eigentlich nichts zerstört wird. Zumindest dann nicht, wenn das Teil die erforderliche Festigkeit z.B. 3,5t plus Sicherheitszuschlag zerstörungs- und verzugfrei mehrfach aushält. Hält es das nicht aus ist's auch egal wenns kaputt ist.
Mehrfach bis zur Zerstörung wird nur dann geprüft, wenn z.B.
ETH-Weisse einen Bock baut und wissen will bis zu welcher Maximalbelastung (D-Wert) der verwendet werden darf um eine Typisierung und Prüfnummer für eine Produktionsserie zu Erhalten. Das kostet dann aber auch entsprechend mehr als eine Einzelprüfung und braucht auch genaueste Zeichnung, Material- und Montagebeschreibungen, Befestigungswinkel und -höhe, Freigang seitlich und nach oben usw.
Grüssle Micha