Frage Wildschaden Grünland beheben

  • Ersteller des Themas zetor3340
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Guten Abend Lars!

Der Wildschaden an sich hält sich ja noch in Grenzen, beunruhigend für mich wäre eher der mickrige Grasbestand ausgangs des Winters.

Nimm mir bitte jetzt nicht krumm was ich schreibe. Soll nur ein wenig konstruktive Kritik sein. :D

Sehen die Flächen deiner Nachbarn im Herbst ebenso glattgehobelt aus, übersät mit Kuhtritten? :rotwerd5
Die Wiesen hier bei mir gehen nicht so glatt geschoren in den Winter.
Hier im Erzgebirgsvorland, werden die Herbstweiden auch mal gemulscht, aber nur wenn der Altbestand an Gras im Frühjahr beim Schleppen zum Problem würde und wenn, dann nie soo kurz. Ein Stoppelhöhe von min.10cm darf schon bleiben.
Auch soll der Grasbestand in etwa dieser Höhe in den Winter gehen. Er darf auch schon wieder ergrünt sein.
Ein zu kurzer Grasbestand neigt bei starken Frösten zum Ausfrieren. Es muß immer wieder nachgesät werden.
Wenn solche Wiesen wie auf den Fotos anstünden, würd ich schräg, oder im Kreuzgang Schleppen, dabei die Nachsaat aufbringen und im zweiten Arbeitsgang mit wassergefüllter Glattwalze in Arbeitsrichtung langsam, aber bei feuchtem Boden, walzen.
Es muß genügend trocken sein, das nichts an der Walze klebt, das Zugfahrzeug keine Spuren hinterläßt, aber feucht genug, das vor allem die Kuhtritte von der Glattwalze platt gemacht werden.
Ein wenig sieht es auch so aus, als wenn die Tiere zu lange bei schlechten Wetter draußen bleiben und solche Narbenschäden verursachen.
Werden die Weiden nicht portioniert und die Kühe im Spätherbst auf eher trockeneren Arealen deiner Flächen bis zum Abtrieb gehalten?

Ich will hiermit sagen: :)
Die Herbstweiden schon pflegen, aber nicht so tief mulschen.
Die Tiere nicht zu lange draußen lassen, Weiden portionieren.
Mähflächen von Standweiden abtrennen.
Die Mähflächen im Herbst eher nachbearbeiten und ruhen lassen.

Wenn Du dann schon höher mähst, sollten die längeren abgeschleppten Stoppeln einer Wiese, in der späteren Silage kein Problem darstellen.:like
 
N'abend Detlev,

Wir haben (noch bzw. noch nicht wieder) keine Kühe, wenn ich in diesem Herbst auch nur unsere Ziegen auf die Fläche gelassen hätte wäre da gar nichts mehr grünes zu sehen. Zum beweiden war es ab Mitte Oktober schon zu nass.
Der erste schnitt passiert auch erst ab Juni zur Heuwerbung, sodass die Gräser blühen können. Im Wechsel der Flächen mal hier etwas früher und dann mal da etwas später.

Wir mulchen alle unsere Flächen zum Herbst auf etwa 6cm, habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht. Die Flächen sind definitiv grüner als die vom Nachbar und die Erträge lassen auch nicht zu wünschen übrig.

Die Buckel auf der Wiese sind die Schäden der letzten Jahre, daher auch dieses Thema hier ;)

Ich bin am überlegen, mir eine Cambridgewalze zuzulegen , ich stelle mir vor dass diese doch mehr bringt als eine Glattwalze. (?)

Grüße
 
Eine Cambridge- Walze, oder auch Crosskill- Walze, (unterscheiden sich im Aufbau und Ausstattung der Werkzeuge) wäre eher etwas für den Acker.
Für Wiesen und auch bestehendes Ackerfutter kommt nur eine Glattwalze in Frage. ;)
Wieder einmal soll ein Buch meiner Berufsausbildung her halten. (seit 30 Jahren als Nachschlagewerk im Schrank)

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Quelle: Lehrbuch "Maschinen und Geräte für die Pflanzenproduktion"



Um dauerhaft einen besseren Wiesenbestand hinzubekommen, rate ich eher von einem solch tiefen Mulschen ab.
Wie schon gesagt, eine Stoppelhöhe unter 10cm käme für mich selten in Frage.
Und ist ein Säuberungsschnitt im Herbst unbedingt erforderlich, wenn doch eigentlich nur zur Heugewinnung mehrmals im Jahr gemäht wird?
 

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Also wenn ich mal z.B. Weizen zu den Gräsern stelle, dann hat dem Weizen eine Cambridgewalze noch nie geschadet, im Gegenteil. Haben wir jedes Jahr wenn möglich gemacht (12m BBG Walze) um Bodenschluß wieder herzustellen und die Bestockung anzuregen.
Warum sollte das auf Wiese nicht funktionieren? :denk2:
Abgesehen von der schlechteren "Planierwirkung" seh ich da ehrlich keine Nachteile bei. Crosskill hat aber tatsächlich nur was auf dem Acker verloren, wie der Name schon sagt. :like

Also wenns nicht ausschließlich um das Planieren geht, hätte ich absolut keine Bedenken bei einer Cambridge-Walze, zumal die sich besser dem Boden anpasst, was Bestockungsanregung und Rückverfestigung nach Frösten anbelangt.
 
Naja, ich muss laut Fördervertrag eine Mulchmahd nach der Vegetationszeit durchführen. Die Stoppelhöhe stelle ich freilich zur Diskussion, lasse mir da gerne tips und wissen zeigen :like
Wobei ich auf der Fläche schon bewusst tiefer eingestellt habe weil die Sauer da schon vorm mulchen drin waren .

Mit der glattwalze geht ja auch nur was, wenn sie schwer genug ist und da liegt der Hund begraben. Die meisten meiner Flächen sind recht steil, das begrenzt sehr schnell was Gewicht angeht.

Ich schau, dass ich mir irgendwo mal so eine walze leihen kann und schau mir das Arbeitsbild dann an.

Grüße
 
Dauergrünland ist nun mal kein Weizenacker. ;)
Was nu aber irgendwie auch nicht meine Frage beantwortet hat. ;)

Den einzigen negativen Aspekt in Vergleich zur Glattwalze könnte ich mir in Bezug auf Schäden an den Pflanzen vorstellen. :denk2:
Wobei das dem Gras auch wieder nicht ernsthaft was ausmachen sollte, da kommen mit Schleppe, Striegel, Mähwerk, Wender, Schwader, Presse, Abfahrern ja schließlich noch ganz andere Kaliber aufs Gras.

Wenn es erstmal um die Bestockungsanregung und die Rückverfestigung geht, sehe ich die Cambridge-Walze bis hier her noch nicht im Nachteil. :)

Lesestoff:
https://www.lfl.bayern.de/ipz/gruenland/025117/index.php

Guckstoff:
Einfach mal bei Youtube schauen was andere so treiben. Bei Nachsaat Geräten sind z.B. Prismen-Walzen oder Cambridge-Walzen gar nicht so ungewöhnlich, da diese nicht zum anpappen/stopfen neigen. Glattwalzen, die man auf 500-1000 kg/m aufballastieren soll (Wasserfüllung) findet man vermutlich wegen des hohen Eigengewichts eher im Flachland, als im Gebirge.
Was wohl bei Wildschweinschaden öfter praktiziert wird, ist Schleppen im Kreuzgang mit Nachsaat beim 2. gang und anschließend Walzen, womit auch immer um die Nachsaat anzudrücken und den Bestand zum Bestocken anzuregen.
 
Der Bearbeitungseffekt einer Cambridge- Walze läßt auf Dauergrünland zu Wünschen übrig.
Sie ist pro Meter Arbeitsbreite, mit etwa 200 bis 300kg zu leicht. Auf gepflügten, mit Kreisel- oder Rüttelegge bestellten Weizenflächen gelingt es ihr noch, den hochgefrorenen Boden anzudrücken. Auf jahrelanger Wiese ist der Walzeffekt nicht ausreichend.

Eine Walze ist ein Bodenbearbeitungsgerät.
Dies hat mit der förderlichen Wirkung der Bestockungsanregung, an einer Weizenpflanze durch Walzen, nichts zu tun.
Das ist ein Nebeneffekt.

Wiesen werden gewalzt, um die Bodenoberfläche für folgende Arbeitsgänge möglichst glatt zu machen.
Durch Ballastierung mit Wasser, Beton oder Steine, bringen Wiesenwalzen pro Meter Arbeitsbreite bis zu einer Tonne auf die Waage.
Ungeschleppte, oder ungewalzte Mähweiden, durchsetzt mit ausgetrockneten Kuhtritten, möchte ich und Du nicht Mähen. ;)
Das hab ich vor Jahren abgelegt. :like
Seitdem ist das Kreuz besser. :D :lala
 
Eine Walze ist ein Bodenbearbeitungsgerät.
Dies hat mit der förderlichen Wirkung der Bestockungsanregung, an einer Weizenpflanze durch Walzen, nichts zu tun.
Das ist ein Nebeneffekt.
Da geh ich so pauschal definitiv nicht mit, Sorry.
Das hängt dann doch von einigen Faktoren ab, wie zB. Bestandsdichte und Größe der Pflanzen. Verschaff dir mal nen Überblick, womit man heute Wiesen/Weiden pflegt - auch da ging die Entwicklung weiter und die Glattwalze ist bei leibe nicht mehr das alleinige Mittel der Wahl auf Wiesen/Weiden mMn.


Und das andere - ich denke wir sollten beim Dauergrünland bleiben, Kuh-Weiden wird kaum einer hier haben. Die meisten werden ihre Heu-Wiesen pflegen, vielleicht auch Koppeln.
Denke mal da sind die Hauptprobleme eher:
- Wildschweinschäden
- hoch frieren
- verfilzen
- zu geringe Bestockung/Bestandsdichte
- Maulwurfshügel

Glattwalzen sind auf Grund des Gewichts und der Größe auch oft eher schlecht zu transportieren. Wer hat schon komplett arrondierte Wiesen. Ich zumindest nicht, ich hab 0,1 bis 6km Straßen dazwischen und Splitterflächen. Wenn man da fertig werden will, muss was praktikables her.

Wenn ich größere Flächen hab, vielleicht sogar arrondierte, dann würde ich auch zur Glattwalze greifen. Aber so, eher nicht.



Am Ende solls ein jeder machen wie er mag und kann, und wenn dann die eigene Erfahrung auf den eigenen Flächen Recht gibt ist doch alles gut. Muss ja nicht alles überall gleich gut funktionieren. :like
 
Den hab ich in 30 Berufsjahren nicht verloren. ;)

:like:like:like

Den hinkenden Vergleich mit der Weizenpflanze, hab ich nicht angeschleppt.
z.B. Weizen zu den Gräsern stelle, dann hat dem Weizen eine Cambridgewalze noch nie geschadet
;)
Fehlende Pflanzen, oder lückige Bestände können nur durch Nachsaat ergänzt werden, oder man wartet bis das Heu ausgefallen ist. :like

auf Grund des Gewichts und der Größe auch oft eher schlecht zu transportieren
Dem stimme ich voll zu. Und deshalb wurde und wird es zu selten praktiziert.

Schnell, schnell fertig werden. Und billig muß es sein. :lala :ironie
 
Manchmal könnte man den Eindruck gewinnen, das du mich gerne besonders falsch verstehen magst. :hehe

Du hältst die Glattwalze für die einzig funktionierende - ok, ich halte mit Argumenten dagegen und statt auf meine Frage mit verwertbaren Argumenten zu kontern, weichst meinen Fragen aus oder ziehst sie schon fast ins lächerliche, was ich sehr schade finde.

Weizen (Getreide) gehört zu den Süßgräsern, das ist halt nun mal so. Und ob es nun ein Weizenbestand, Weidelgras oder Dauergrünland - Gras reagiert auf einen Walzengang mit der 50iger Cambridge-Walze ebenso mit Bestockung wie glatt gewalzt. Und fährt man mit der Walze keine Rennen, dann gibt es nicht mal Rupfverluste. Das ist gute fachliche Praxis, erprobt, und wenn du den Markt für Grünlandtechnik tatsächlich im Auge hast, dann sollte dir das nun wirklich nicht befremdlich sein müssen, auch wenn es hier von mir propagiert wird. :lala :)

So oder so - jeder wie er mag und meint das es richtig ist wenn es vor Ort funktioniert. :like
 
Also ich kenne hier (im Odenwald) keinen der mit einer Glattwalze seine Wiesen abfährt. Die meisten Schleppen und gut ist, wenige striegeln und noch weniger haben dann noch eine Walze (welcher Art nun auch immer) hinter dem Striegel laufen.

Gehe zu: https://www.youtube.com/watch?v=MPAXgAIhkL4


Das mal als Link dazu. Das Gerät soll irgendwas um die 16k € kosten, die Glattwalze findet sich bei Saphier o.ä. bei um 5k €. Irgendwas muss an der Technik mit Prismen-/ Cambridgewalze dran sein, sonst ließen sich solche Geräte ja nicht zu solchen Preisen an den Mann bringen.

Wie nun auch immer, für mich ist eine Glattwalze (im nötigen Gewicht) nicht darstellbar, Leihen/ Mieten ist hier auch nicht möglich. Ich werde es im Frühjahr mal mit einer Cambridge probieren wenn ich eine passende hier finde.
Wenn nicht, belasse ich es dabei das Saatgut mit dem Mulcher anzuwalzen, also mit ausgeschalteter Zapfwelle einfach hinterherziehen und vorne drauf der Streuer.

Ich kann auf unseren Wiesen ganz entspannt mit dem Trommelmähwerk und 45 PS bis zu 11 km/h fahren, und die wurden über Jahrzehnte nur im Frühjahr geschleppt. Seit ich den Betrieb mache wird im Herbst noch zusätzlich gemulcht. Unebenheiten sind eigentlich nur, wo die Schweine regelmäßig rein gehen, alles andere ist nicht wirklich holprig. Da sehe ich keinen Bedarf nach einer schweren Glattwalze :ka:

Viele Grüße
 
Hallo Lars

bei uns in BaWü sind die Jagdpächter für Wildschäden verantwortlich.
Soll heißen dass bei uns die Jäger den Schaden beheben auf den Wiesen. Allerdings ist das mit dem beheben so eine Sache. Sorgt immer wieder für böses Blut.
Mit dem abschleppen ist das auch so eine Sache, die Erde löst sich von der Grasnabe. Die Grasbüschel arbeiten sich oben auf und das bisschen Erde ist überall nur nicht in den Löchern.
Die besten Erfahrungen sind die mit der Hacke. Ich weis mühsam und langwierig aber halt beste Ergebnisse und wenn die Jäger mit raus gehen gibt es auch schnell ein Stück.
Du hast halt kaum Unebenheiten und die Nabe wächst sofort wieder an. Kein Materialverschleiß und Spritkosten fallen auch weg.
Im Mais gibt es Geld. Leider kann ich dir nicht sagen wie viel pro Hektar.

Viele Grüße
 
Entschuldigt bitte, das meine Beiträge hier so viel Spielraum zu Interpretationen geben. Eine wissenschaftliche Abhandlung möchte ich aus meinen Beiträgen nicht machen.
Meine rhetorische Geschicktheit läßt eben zu Wünschen übrig. :(
Für mich wäre wichtig, das so gelesen wird, wie auch schwarz auf weiß geschrieben steht.

In meinem Beitrag eingangs Seite 2 schrieb ich, wie ich vorgehen würde, nicht anders.
Mir liegt es fern, hier irgendetwas oder jemand ins lächerliche zu ziehen.
Meine Empfehlungen resultieren aus meiner, nun doch schon sehr langen Berufstätigkeit in der Landwirtschaft. ;)

Lars hat sich seine Gedanken schon gemacht und das ist gut so. :)
Jeder so wie er kann und mag. :like
 
Ist das nicht das Problem der Jäger?
Bei uns haben verschiedene Hegeringe einen Wildschadeneinebnungsgerät der bei größeren Schäden zum Einsatz kommt, kleinere Schäden machen die Jäger selbst mit der Hacke. Wen der Landwirt den schaden selbst behebt, Wirt er vom Jagt Pächter entschädigt
 
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