Bericht Zetor 5011 Hydraulik abdichten - das volle Programm

Joachim

Joachim

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Zetor 5011, 3045, 2011, 7745
Hallo,

war heut beim Anton um da mal bisl mit drauf zu schauen, wenn er die Hydraulik neu abdichtet. Ich möchte da auch nicht ins Detail gehen (dazu kommt später mal noch was) sondern erst einmal diese Bilder zeigen und eure Meinung dazu hören. :)

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Es handelt sich jeweils um den 80mm Kolben des Heckkrafthebers eines Zetor 5011 (analog Zetor 4712, Zetor 4911), also um einen einfach wirkenden Hubzylinder. Ich bin der Meinung, das die blauen Dichtringe die richtigen sind, die andere Ausführung wurde von einem Hydraulikdienst mit dem Kommentar - die blauen seien die falschen Dichtringe, eingebaut.

Heute hab ich dann nach dem Ausbau des Kolbens und ausgiebigem Fachsimpeln ob der Dichtungen sowie vermessen einem Vergleichstest (Drucktest) beigewohnt und hab nun meine Eigene Meinung dazu, die ich hier gern noch mitteilen werde, aber mich interessiert hier mal eure Meinung zuerst. :)
 

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Ich habe in meinem Leben sicher schon 2000 Hydraulikzylinder abgedichtet es gibt in diesem Fall kein richtig oder falsch so einfach wie die alten dichtringe sind habe sie Jahrzente ihren dienst getan und das nicht schlecht die neuen Nutringe sind aber heut zu tage standard und sind im Normal fall die bessere Wahl
man muss nur aufpassen es gibt sie in verschiedenen Härten nicht immer sind die Blauen das richtigen
es gibt immer noch Hersteller von Baggern die das alte System noch verwenden(Atlas) nur das der graue Dichtring etwas dicker ist
aber wie gesagt beides ist gut
ich würde aber die alte Version nehmen man hat den dicht anliegenden dichtringen eine bessere Führung
dadurch weniger verschleis am Zylinderrohr
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hängt auch damit zusammen das die Werkstatt versucht wenn möglich Originalteile zu verarbeiten oder wenigstens nach Herstellervorgabe so das sie im Regressfall immer sagen kann sie haben sich an die Vorgaben gehalten wenn sie Eigenmächtig andere Dichtringe verbauen und es passsiert was weil die Hydraulik absackt ist die Werkstatt im vollen Umfang Haftbar zu machen.

Meine Meinung die Blauen machen besser Dicht aufgrund ihrer Bauform ABER ist die Zylinderinnenwand nicht glatt wie ein Kinderpopo dann werden sie zerrieben weil sie bei Druck auf den Kolben gegen die Zylinderwand gedrückt werden.
 
Zur Klarstellung:
Die blauen PU Dichtringe hatten wir als Ersatz für die baugleichen NBR original Dichtringe verbaut. Die haben die identische Bauform und sind mMn. deshalb erst einmal grundsätzlich ok.
Die O-Ringe mit PTFE Band darum, hat dann ein Hydraulikdienst verbaut, der auch das Sicherheitsventil geprüft und eingestellt hatte weil die Hydraulik trotz der neuen Dichtungen noch absackte. Jedoch war halt auch das Sicherheitsventil (am Hubzylinder) undicht, was bei der Prüfung auffiel. Ich geh jetzt mal davon aus, das das Sicherheitsventil am Hubzylinder die Hauptursache für das absinken des Hubwerks war, nach dessen Behebung dann aber die komischen Dichtungen des Hydraulikdienstes. ;)
Bei dem U-Profil Dichtungen leuchtet ja ein, wie die dichten und das die bei Druck noch besser dichten, weil der Öldruck das Profil "aufweitet" und so die Dichtlippe noch fester gegen die Zylinderwand presst.
Aber wie ist das bei der braunen PTFE Variante? (ich kenne die wie gesagt nur aus Doppelt wirkenden Zylindern und halt vom 5211 aufwärts)

Ein simpler Drucklufttest mit 6-7 Bar und Fitt Wasser im Zylinder hat es dann auch schön gezeigt. Bei der braunen Variante sofort deutlicher Schaumrand um den Kolben im Zylinder.
Beim nachfolgenden PU Ring Test, kam gar nichts durch...
Deshalb haben wir nun wieder die Originale Dichtringbauform eingebaut, nur eben aus blauem PU und nicht aus NBR.

Beim 90mm Kolben sind diese PTFE Bänder normal, da ist der Kolben auch dafür konstruiert worden, beim 80mm Kolben halte ich die PTFE Bänder jetzt erst einmal für zumindest fragwürdig. :denk
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi kann ich nur die Erfahrung von meinem 4712 mitteilen ...

Die blauen Dichtringe passen perfekt und machen den Job. Mit der Kombi aus PTFE Ring + O-Ring hast Du eine Komponente mehr die kaputt gehen kann.
Durch die Bauform bauen die blauen Ringe selbst Druck gegen die Zylinderwand auf und dichten so ab.
Die PTFE brauchen den Öldruck von innen der die Ringe nach aussen drückt/weitet und so für die Dichtwirkung sorgt. Also muss dafür der Kolben etwas anders aussehen (die Nuten sind anders ggf. mit Bohrungen) und da beim Zetor der Haupt-Druck durch den Stahl Kolbenring aufgenommen wird denke ich, dass PTFE hier nicht passt.
Ich hatte ein Bagger-Steuerventil als Frontlader-Kreuzhebel in meinem Same Traktor und dort waren nur PTFE Ringe drin und kein Stahlring. Hier waren spezielle Bohrungen für den "Innendruck" auf den PTFE Ring in den Zylindern. In der Praxis: Läuft der Traktor = Öldruck auf den Ring bleibt der Frontlader oben. Läuft der Motor nicht sackt der Frontlader ganz langsam ab. Ich meine also Blau = bessere Wahl für diese Stelle.

Die Kolben-Dichtringe sind aber nicht immer die Ursache für's Absacken - natürlich tauscht man die auf jeden Fall wenn man schon offen hat (Ja, auch Schwaben tauschen mal was vorsorglich aus ...).

Bei mir waren für das Absacken und Sägen 3 Komponenten verantwortlich und mit jedem Tausch (ja hatte den Schei... wirklich 3x offen) wurde es weniger ... also wer das besser machen will als ich - vielleicht gleich alles auf einmal tauschen.

-> Ringe am Kolben getauscht (gegen die Blauen). Die alten Ringe waren ganz aber relativ hart und die Oberfläche abgenutzt. Natürlich auch Zylinder auf Schäden kontrolliert - der war bei mir wie neu.

-> Alle Kupferdichtungen gegen Aluminium getauscht - die dichten erheblich besser ab und gleichen Materialtoleranzen aus. Die Aufnahme vom DBV war bei dem 4712 nicht komplett plan und mit Kupfer nicht dicht zu bekommen.

-> Beide O-Ringe am Steigrohr gegen etwas grossere getauscht (auswendig 1,5 statt 1,2 mm). Die kleineren, originalen Ringe sind völlig in der Nut verschunden und waren eben mit dem Material des Steigrohrs ... also praktisch keine abdichtende Wirkung durch Druck auf den O-Ring möglich.

Druckbegrenzer habe ich auch ausgetauscht - das war aber definitiv bei dem Zetor unnötig.

Und so überholt war dann alles wieder tip-top !

Wer keinen Werkstatt-Kran hat: Spanngurt oben an die seitlichen Rohre des Überrollkäfigs und dort einen Kettenzug einhängen. So lässt sich der Deckel sanft abheben und wieder aufsetzen. Das ging selbst mit Dach sehr gut (wenn man denn einen Überrollkäfig hat).

... aber das war dann vielleicht schon ein Vorgriff auf die noch folgende Story von Joachim ...

Grüssle Micha
 
Das nenn ich mal ne ausführliche Antwort. :like

Was bisher gemacht wurde an Antons Zetor 5011:
  1. mal öffnen:
    • unteren und oberen Hydraulikdeckel abgebaut
    • Steigrohr im Differenzialgehäuse mit Druckluft geprüft: OK
    • Nullringe an den Übergangsbuchsen oben und unten erneuert (14x2 ist original, wir haben 14x2,5 drin)
    • Deckeldichtung oben und unten neu
    • Neuer Hubzylinder, aber alter Kolben mit den PTFE/O-Ring Ringen und neuem Kolbenring
    • Sicherheitsventil unten geprüft: OK
    • Sicherheitsventil am Hubzylinder geprüft: OK
    Ergebnis: Hubwerk sägt praktisch wie zuvor schon. Außenkreis arbeitet normal.

  2. mal öffnen:
    • oberen Hydraulikdeckel abgebaut
    • Steuerblock ausgebaut (geht einfacher als gedacht)
    • Hubzylinder ausgebaut und abgedrückt: Bei 7 Bar Luftdruck deutlich undicht
    • ALLE O-Ringe des Steuerblocks gewechselt
    • Neue Papierdichtung für den Steuerblock
    • Neue Kupferdichtungen für die Verbindung Hubzylinder > Steuerblock
    • Neue O-Ringe für die obere Übergangsbuchse (2x 14x2,5 (Übermaß))
    • Dichtringe des Kolbens gegen die PU Ringe getauscht, abgedrückt und bei 7 Bar Luftdicht.
    • Hydraulikdeckeldichtung mit Dirko-Rot Dichtmasse ersetzt
    Ergebnis: Hubwerk sägt praktisch wie zuvor und zuvor, zuvor. Außenkreis arbeitet normal.
Was nun geplant ist (wir haben gelinde gesagt die Faxen dicke ;) ):
  • oberen Hydraulikdeckel erneut abbauen
  • gesamten Hydraulikdeckel mit 7 Bar Druckluft unter Drucksetzen (unter Wasser!)
  • Hoffentlich das Quell des Übels finden und endlich Ruhe haben.
Fragen:
  • Die Aluminium Ringe, die halten dauerhaft dicht, auch bei Maximaldruck? Oder doch besser gleich Usit-Ringe nehmen?
  • Ich hab eigentlich den Steuerblock selbst in Verdacht.
    Dort im speziellen:
    • Rückschlagventil
    Und dann ist da noch der total lockere Regelartenwählhebel, wo wir noch keine Ursache für haben, nicht das hier der Problemfokus liegt... :denk


Bei meinem Zetor 5011 hab ich nur die Kolbendichtungen und den Kolbenring erneuert und die nötigen Dichtungen von Deckeln, Buchsen. Und der ist dicht. ;)
 
Wer keinen Werkstatt-Kran hat: Spanngurt oben an die seitlichen Rohre des Überrollkäfigs und dort einen Kettenzug einhängen. So lässt sich der Deckel sanft abheben und wieder aufsetzen. Das ging selbst mit Dach sehr gut (wenn man denn einen Überrollkäfig hat).
Geht nicht bei Kabine drauf, aber wir haben ja nen Werkstattkran... ;)
 
USIT Dichtringe habe ich auch aber deren Durchmesser ist grösser ... also bekommst Du die nicht überall unter bzw. sind die plangefrästen Dichtstellen teilweise zu klein. Beispielsweise unter dem DBV sieht man an den Ecken den O-Ring durch ... was dann wohl schlecht ist ...
JA meines Wissens hält Alu dauerhaft und die USIT's oder Bonded seals sind meist oft auch aus Alu.

Bitte habt auch mal einen Blick auf das Regelgestänge innen im Deckel. Nachdem alles dicht war habe ich festgestell, dass das bei mir verbogen war. Wodurch ist nicht nachvollziehbar aber dadurch hat das Steuergerät permanent nachgeregelt weil Dauerspannung auf dem Gestänge war. Hatte ich also ausgebaut präzige gerichtet und wieder eingebaut. Einfach mal prüfen ... wer weiss ...

Viel Erfolg und Grüssle Micha
 
Hier mal Fotos vom letzten mal öffnen :

Vielleicht magst mir mal in einem der Fotos markieren was bei dir krumm war.

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die gelb markierte Stange unter der Feder ... sieht auf den Bildern aber eigentlich gut aus ...
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Ja, das Teil war absolut ok, hatte auch kein nennenswertes Spiel gehabt.

:denk
 
Ach so, ich hatte folgendes gemacht ... ich habe einen Gummidämpfer mit Loch in der Mitte genommen. Das ist so ein leicht konischer Gummi mit einem 8mm Loch in der Mitte. Ins Loch habe ich die Ausblaspistole gesteckt. Dann kann man schön "Loch für Loch" die Rohe und Anschlüsse unter Druck setzen und gucken wo es raus bläst.
Als da alles dicht war blieb ja nur noch die Verbindung Deckel zu Gehäuse mit den 2 O-Ringen als letzter Schritt.
Ich bin sicher Ihr Tüftler bekommt da eine coole Testmethode hin.

Mein Kleiner darf am Samstag bischen Holz rücken und Heuballen stapeln ... soll ja endlich mal gutes Wetter sein. Über die Matsche reden wir lieber nicht.

Viel Erfolg Micha
 
Ich lerne auch noch. Heute mal wieder sehr schmerzhaft an Antons Zetor 5011:

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Wir wissen jetzt wo es undicht ist, haben aber noch keine Lösung, mangels Ersatzteilverfügbarkeit... :(

Der Drucktest hat es heute knall hart gezeigt, hier war und ist die Verbindung zwischen Hubzylinder und Steuerblock schuld am Elend. Problem, die Teile sind teils nicht mehr zu bekommen...
 

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Guter einfall mit deinem Adapterstück Hut ab :like
Wo ist denn euer Problem das Rohr oder Verschraubung undicht weil unterschiedliche Höhe?
 
Dieses dämliche (Sorry, aber das Teil regt mich dermaßen auf... :( ) Ringstutzen-Schweißstück ist nicht nur verdreht (das ließe sich richten) sondern auch, wie soll ichs beschreiben, wie eine Treppenstufe zueinander in der Höhe leicht im Versatz. Dann die nicht nach aktuellen Normen gefertigte Hohlschraube in Sonderlänge und das Rohrstück, gepaart mit einer Dichtfläche auf dem Steuerblock die ihren Namen nicht verdient... :wand

Ich Muss noch mal messen fahren, und sehen ob ich da nicht ne andere, bessere Lösung bauen kann... :hehe2:

Das "Werkzeug" zum Drucktest ist ja mal so schön simpel und funktioniert so gut ... wenn man damit nur nicht das Problem gefunden hätte. :D ;)
 
Wenn die maße sich der abstände sich im 1/10 bereich bewegen würde ich es mit Kupferringen im c Füllprofil oder Hohlprofil versuchen mit denen solltest du einen kleinen Versatz ausgeglichen bekommen vieleicht sogar die Dichtfläche auf dem Steuerblock.
 
Leider nein - ca. 1mm ... Ich denke aber wir haben ne Lösung, ohne Hohlschraube und Hülse gefunden. Bilder dann die Tage wenns fertig ist. :)
 
Zur Kolbendichtung:
- der 80mm Kolben (u.a. 4712, 4911, 5011) hatte werksseitig das identische Dichtungsprofil wie jetzt bei den blauen PU Dichtungen verbaut wurde, nur eben wohl NBR die sich mit den Jahren leider komplett auflösen.
- der 90mm Kolben (u.a. 6011- 7045 und 5211 bis ...) hatte werksseitig die Variante mit O-Ring in der Nut und einem PTFE Band drüber

Der Dichttest mit Druckluft hat bei uns klar für die originale Dichtringform beim 80mm Kolben gesprochen, deshalb ist der auch wieder drauf.



Dann mal noch ne Entdeckung bei Antons Zetor 5011 Hydraulik:
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Yeah!! ... da fehlt eine Rolle, die auch nicht zu beschaffen war, also improvisieren und selbst eine annähernd passende anfertigen:

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Schon besser - hier beim anprobieren noch mit ordentlich Grat vom passend feilen. Der wurde natürlich noch beseitigt. :like
Rohmaterial für die Rolle war eine 16er Schraube 10.9er Güte, falls mal jemand eine ähnliche Entdeckung machen muss. Sicher nicht 100% original, aber sie tut was sie soll, sie rollt auf der vorgesehenen Stelle. :)
 

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Ähm, das Rohr ist nicht nur in Diesem Zetor "leicht verdreht" sondern war auch im 4712er von mir so. Genau die Dichtfläche war bei mir ebenfalls das Problem
also von Hand so gut wie möglich nachgearbeitet und mit ALU Ringen war das problemlos dicht zu bekommen.
Das war exakt eine meiner Problemstellen ...
Grüssle Micha
 

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