Frage Massiver Wassereinbruch am Zetor 5211 Motor

Meck Fly

Meck Fly

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19.08.2019
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21
Ort
Gera, Deutschland
Vorname
Kevin
Traktor/en
Zetor 5211
Hallo Liebe Zetor Gemeinschaft,

wir hatten einen massiven Wassereinbrauch, so wie es im ersten Foto in der Ölwanne aussieht. Aktuell sind wir dabei alles instandzusetzen. Bei der Demontage der pleuels ist uns diese gekörnte Schlitzschraube aufgefallen, die in der Kurbelwelle sitzt. Ist diese original? Muss die raus? Welche Aufgabe hat diese Schraube?

Ich freue mich auf eure Antworten.


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Hallo Kevin,
diese Schraube verschließt eine Fertigungsbedingte Bohrung eines Ölkanal.
Denn die Kanäle müsse ja irgendwie in die Welle hinein kommen und werden am Ende mit dieser Schraube verschlossen.
 
Hallo Christian,
Danke für deine Antwort! Also muss diese auch nicht demontiert werden?

Gruß,
Uwe
 
Nein muss sie nicht.
Wieso nennst du dich in deinem Profil Kevin und hier Uwe?
 
Danke für deine Antwort.
Kevin ist mein Sohn und sind beide mit diesem
Profil aktiv.

gibt es noch irgendwas zu beachten, wenn wir den Kolbenwechsel durchführen? Wir nehmen an, dass der Wassereinbruch durch die Laufbuchsen oder Kopfdichtung zu Stande kam.
Gibt es vllt auch eine einheitliche Liste, wo alle Drehmomente erfasst sind?
Sorry für die vielen Fragen an einem Sonntag. ;)
 
Laufbuchse durch, Dichtungen der Laufbuchsen durch, Kopfdichtung durch, Kopf gerissen oder der Vollständigkeit halber ein worst case Szenario: Motorblock beschädigt.

Die Schlitzschraube ist eine Madenschraube. Da gibts eigentlich mehr wie eine an der Kurbelwelle. UNBEDINGT BEIDE MASSENAUSGLEICHGEWICHTE auf wirklich festen Sitz prüfen!!!!! Sollten die locker sein, dann siehe AB hier: https://www.zetor-forum.de/themen/z...aulik-elektrik-und-mehr.13/page-48#post-47404 dort ist beschrieben wie man ggf. lockere Massenausgleichgewichte wieder richtig ansetzt und korrekt anzieht und wie man sich das passende Werkzeug selbst bauen kann.

Anzugsmomente sind viele (die meisten relevanten) immer hier: https://www.zetor-forum.de/ressourcen/anzugsmomente-fuer-schrauben-an-zetor-traktoren.13/ (aufpassen die richtige Kategorie anzuschauen!) oder in jedem Werkstatthandbuch zu finden.

gibt es noch irgendwas zu beachten, wenn wir den Kolbenwechsel durchführen?
Sauberkeit, Sauberkeit, Sauberkeit. Alte Buchsen ziehen (Buchsenauszieher siehe hier: https://www.zetor-forum.de/ressourc...um-ziehen-der-zetor-zylinder-laufbuchsen.154/ ) dann den Motorblock innen so gut es geht entrosten, die Buchsen Sitze oben und an den Dichtringen ohne Materialabtrag peinlichst reinigen. Dann den gesamten Motorinnenraum mit Druckluft, und viel Bremsenreiniger/Lappen/Geduld gründlichst reinigen. Übersiehst du dabei ne fiese Ecke mit Schmutz, könnte der später einen der Schmierkanäle verstopfen. Nicht so gut.
Die neuen Buchsen mit viel Motoröl an den Dichtringen unten und dem Laufbuchsensitz unten einsetzen. Oben sollte kein Öl dran, das ist dichtend Metall auf Metall, daher alles gut sauber machen.
Wenn alte Pleuel mit neuen Kolbenbolzenbuchsen verwendet werden, dann die Pleuel nach dem einsetzen und ggf. passend aufreiben der Buchsen auswinkeln. Alternativ keine neuen Buchsen, so die alten wirklich noch innen rund sind (Messen mit Innen Mikrometer) verwenden oder neue Pleuel die immer mit neuen Buchsen kommen.
Zur Sicherheit alle Pleuel feinwiegen. Erlaubte Toleranz max. 4,9 g von Pleuel zu Pleuel. Weniger ist definitiv besser.
Neue Kolbenbolzen gehen besser in die neuen Kolben wenn man die Kolben im Ölbad oder Backofen oder auf einer Kochplatte auf 80-100°C erhitzt und die Kolbenbolzen tags zuvor in einer Tüte in den Froster legt. Die Seegerringe so platzieren, das deren Öffnung noch oben oder nach unten zeigt aber nie zur Seite!
Neue Kolbenringe zuerst in den neuen Laufbuchsen probeeinsetzen und Kolbenringspiel prüfen, dann die Kolbenringe geölt mit einer Kolbenringzange auf dem Kolben montieren und kontrollieren das die Ringe sich frei drehen lassen. Dann die Ringe mit deren Öffnungen jeweils auf 12, 7 und 2 Uhr drehen bevor man den Kolben mit Pleuel gut geölt mittels Kolbenringspannband in die Laufbuchse schiebt. Die Kurbelwelle jeweils so drehen, das der jeweilige Hubzapfen oben steht. Unbedingt neue Pleuellagerschalen verwenden (Null-Maß) und diese ebenfalls gut geölt montiern. Achtung die Pleulschrauben sind Dehnschrauben die man nur einmal verwenden sollte, also neue Schrauben und Muttern verwenden und dann auf Sollanzugsmoment anziehen.

Sind alle Kolben wieder an ihrem Platz, dann den Kolbenüberstand messen siehe Werkstatthandbuch um zu entscheiden ob man eine 1,2 oder eine 1,5 mm Kopfdichtung nehmen sollte.

usw. ...

PS. ich bin der, wo mit Ersatzteilen handelt und sich nen Wolf berät. Nur mal so am Rande. :D ;)
 
So, kurzer Zwischenbericht. Kolben und Laufbuchsen sind gezogen und der 3. und 1. bereits montiert. Bei der zweiten Laufbuchse war leider ein defekter O Ring im Lieferunfang. Die Buchsen gingen mit viel Öl sehr leicht rein, vllt. Zu leicht? Wir hoffen, dass alles abgedichtet wird.

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Das mit dem Dichtring passiert vordergründig wenn der Laufbuchsen/Kolbensatz wie ab Werk verpackt im Paket versendet wird und das Paket dann halt mal ne harte Landung erlebt. Kann man verhindern, wenn mans anders versendet. Die Werksverpackung taugt nur für den Versand per Palette, stehend.

Die Buchsen gehen normal immer leicht rein, schwer rausgehen tun sie ja nur dank Rost und harter Gummis. Das ist aber ja bei neuen Buchsen nicht gegeben. Nun nicht vergessen den Überstand zu messen ehe die Köpfe drauf kommen...
 
Hallo Joachim,
Danke für deine Antwort. Den Überstand der Buchsen messen wir noch. Der ist für die Kopfdichtung wichtig? Ab wann sollten wir uns für eine 1,5 er Kopfdichtung entscheiden? Oder vorsorglich eine 1,5er nehmen? Desweiteren haben die neuen Pleullagerschrauben ein Loch und Kronmuttern zur Sicherung mit einem Splint. Diesen auch einbauen oder nur laut Drehmoment anziehen?
 
Es geht mehr um den Kolbenüberstand im OT UND den Laufbuchsenüberstand nach Montage, siehe hier: https://www.zetor-forum.de/themen/z...aulik-elektrik-und-mehr.13/page-49#post-48383
Ja, der Kolbenüberstand entscheidet über die Stärke der Kopfdichtung. Kaputt geht mit beiden Dichtungen nichts, er läuft nur nicht optimal mit der falschen Dichtung. Die Grenze liegt bei 0,51 mm (also entweder liegst du drunter oder drüber) , gemessen wird ca. 1-1,5cm vom Kolbenaußenrand entfernt mit der Meßuhr.
Die Laufbuchsen müssen zwischen min. 0,03 und max 0,08 mm über den oberen Rand des Motorgehäuses überstehen. Das letztere Maß ist an mindestesn 2 Stellen in Längsachse des Motors am breiteren Rand der Laufbuchse zu messen. Ist es unter 0,03 mm muss eine Beilegscheibe unter die Buchse und ist man über 0,08mm müsste der Buchsensitz nachgearbeitet werden.

Desweiteren haben die neuen Pleullagerschrauben ein Loch und Kronmuttern zur Sicherung mit einem Splint. Diesen auch einbauen oder nur laut Drehmoment anziehen?
Oha, das sind dann die "alten" noch. Schon ab 9er Serie wurde bei der UR1 keine Pleulschraube mehr mit Kronenmutter und Splint verbaut, sondern nur noch Pleulschrauben ohne Splintloch und dafür Muttern mit Kranz, diese werden dann nach Anzugsmomentvorgabe angezogen. Für die alten mit den Kronenmuttern hab ich die Werte nicht im Kopf bzw. bin mir nicht sicher ob die das gleiche Anzugsmoment hatten, die neuen werden aber ganz sicher mit 90 Nm angezogen. Bin mir jetzt nicht sicher ob der Wert bei beiden Bauarten identisch war. Auf keinen Fall zu fest anziehen, dann sind die Schrauben Schrott und keiner mag n Pleul ausm Motorblock gucken sehen... :D ;)
Ach ja, niemals neue und alte Bauform mischen... die wiegen unterschiedlich.

Massenausgleichgewichte auf Verschleiß und zweifelsfrei festen Sitz kontrolliert? Wichtig... janz wichtig. :)
 

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