Frage TZ4K - Welches Öl (Getriebeöl, Motoröl)

Ja, schade das Addinol mit dem ADDINOL Getriebeöl GH 80W-140 GL-5 nur ein GL5 im Programm hat, wäre das ein GL3 wäre das super für die älteren Semester mit gerade verzahnten Getrieben.

Wie wäre es damit: LABRADOR Getriebeöl SAE 85W-140 API GL3/4
Das sollte im Winter noch gehen, aber im Sommer Vorteile bringen.
 
Was würde denn passieren, wenn man ein SAE90 GL3 und ein SAE140 GL3 vom gleichen Hersteller mischen täte? :unsureDamit sollte man doch die Viskosität innerhalb der beiden Werte beliebig verändern können, ohne die wichtigen Spezifikationen "zu versauen"? Soooo viele GL3-Öle gibt es ja nicht mehr, Avista würde mir einfallen, die haben beides im Programm. Wir vermischen in dem Fall schließlich kein Getriebe- mit Olivenöl um das in den Motor zu kippen - soll heißen, die grundlegenden Spezifikationen beider Öle sind für den Verwendungszweck tatsächlich auch vorgesehen.

Diese Wahnsinnsbereiche wie 80W-140 gehen glaube ich nur mit synthetischen, bzw. hoch legierten Ölen, deswegen gibts davon kein GL3.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was würde denn passieren, wenn man ein SAE90 GL3 und ein SAE140 GL3 vom gleichen Hersteller mischen täte?
Ich bin kein Chemiker - aber bisher hab ich stets gelesen und gehört: das schlechtere gewinnt, sprich die Qualität nimmt ab, ich denke auch nicht, das ein Mehrbereichsöl einfach aus 2 Einbereichsölen besteht, da sind Additive im Spiel, die für die gewünschte Viskosität der eingesetzten Grundöle sorgen.

Generell in Ölfragen 1. Adresse: das Öl-Club Forum:
Da sind echte Cracks, die auch Ölanalysen machen und Tipps geben. Wäre nen Versuch wert, bin dort auch angemeldet.

Das oben verlinkte SAE 85W-140 API GL3/4 wird explizit für Oldtimer beworben, ich denk schon das es funktionieren könnte. Die Frage wäre ob es hohe Belastungen aushält. Und ja, es wird ein Synthetisches Öl sein, solche Bereiche gehen nicht anders abzudecken.
 
ich denke auch nicht, das ein Mehrbereichsöl einfach aus 2 Einbereichsölen besteht

Moment, wir machen aus 2 Einbereichsölen kein Mehrbereichsöl, sondern ein Einbereichsöl für einen anderen Bereich.

Ich komme gerade mit genau dieser Frage vom Addinol-Großhändler aus dem schönen Erfurt und von dem kam die klare Aussage (bitte die genaue Wortwahl beachten), dass das Mischen von solch mild und einfach legierten Einbereichsölen überhaupt kein Problem sei, um die Viskosität innerhalb beider angegebener Grenzwerte anzupassen. Zumal beide Öle, also ein SAE90 GL3 und ein SAE140 GL3 die gleiche Basis haben, vom gleichen Hersteller sowieso, nach Blick in seine Unterlagen.

Nach dieser Aussage wäre es also möglich, das ehemalige GL125 (so die 125 eine Viskositätsangabe ist) von der Viskosität aus einem SAE140 und einem SAE90 durch Mischen zu reproduzieren.

Nur weil etwas beworben wird, bedeutet das ja (leider) nicht, dass es tatsächlich paßt (siehe SAE90 als viel zu dünne Suppe im Sommer).
 
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Dennoch - Wenn du 50:50 ein SAE90 mit einem SAE140 mischst, würde meiner Meinung nach bestenfalls ein SAE115 bei raus kommen aber kein SAE 90-140. Anderenfalls wäre es bisl arg einfach, sich beliebige Mehrbereichsöle zu mixen. ;)

Zitat: Einbereichsöl oder Mehrbereichsöl: was ist der Unterschied? - Motoröl im Test (https://motoroel-tests.de/einbereichsol-oder-mehrbereichsol-was-ist-der-unterschied/)
"Mehrbereichsöle
Die ersten Öle dieser Art wurden bereits in den 60er Jahren entwickelt. Im Unterschied zu Einbereichsölen können sie sowohl im Sommer als auch im Winter eingesetzt werden, da sie ihr Fließverhalten mehr oder weniger unabhängig von der Umgebungstemperatur beibehalten.

Möglich machen dies Additive (Motoröl-Zusätze), welche dem Öl beigefügt werden. Durch diese reduziert sich die Viskosität auch bei hoher Temperatur nur sehr wenig. Somit bietet Mehrbereichsöl bei Kälte und Hitze gleichermaßen gute Eigenschaften hinsichtlich der Schmierung.

Die SAE-Viskosität dieser Öle wird mit zwei Zahlen angegeben. Die erste Zahl steht dabei für die Viskosität bei niedrigen Temperaturen, und ist mit W wie Winter gekennzeichnet. Nach einem Bindestrich folgt dann die Angabe der Viskosität bei hohen Temperaturen."

Das klappt also nicht so einfach und passt zur von Addinol im Telefongespräch mal geäußerten Aussagen.

Was man so lustiges findet:
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Aber ich hab Null Erfahrung mit den Ölen oder dem Händler/der Firma. Habs nur zufällig gefunden.


Sehr interessant, aber nicht auf den ersten Blick zu lesen:
Hier hat sich mal einer die Mühe gemacht und in alten Quellen recherchiert - ich denke damit sollte man ein aktuelles passendes Öl finden können. ;)
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Quelle: http://up.picr.de/23628405pj.pdf

Im PDF Text steht auch, Zitat:
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Ich denke auch das ist ein gewichtiger Fakt und erklärt auch das ein oder andere Problem beim (fälschlich) umschlüsseln von DDR-Ölen. Das Thema ist auch auf das gesuchte Getriebeöl GL 125 aus DDR-Zeiten übertragbar denke ich. :)
 

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Das ist soweit richtig - vom reinen Zahlenwert müsste man etwa zwei Teile SAE140 zu einem Teil SAE90 mischen, um bei knapp SAE125 raus zu kommen. Deswegen war ja auch meine Frage, ob die 125 aus "GL125" tatsächlich der Viskositätswert ist? Ich muss mal kramen, ich bin der Meinung mal irgendwo eine TGL-Normenbeschreibung für das GL125 ausgegraben zu haben.

Wir sind ja auch immer noch in der reinen Problematik, dass ein SAE140 für die aktuellen Temperaturen zu steif ist, ein SAE90 für sommerliche Temperaturen aber zu dünn. 2x/Jahr Getriebeölwechsel kommt ja nun auch nicht in Frage. Durch Mischen verschieben wir doch offenbar lediglich den Einsatzbereich, der ja in beiden Fällen "von - bis" geht und nähren uns ggf. den Herstellervorgaben und unseren üblichen Außentemperaturbereich in Mitteleuropa wieder an.

Ich sehe unter diesem Gesichtspunkt das 140iger Öl auch nur als einen Kompromiß, genau wie das 90iger letztendlich, zumal die Nutzung der Traktoren in den kalten Monaten eine geringere sein dürfte, als in der warmen Jahreszeit. Das sind aber meine Erfahungen mit den Einachsern. Am "richtigen"Traktor ist doch die Beanspruchung eine ganz andere und da müßte man tatsächlich mal Temperaturen messen und probieren. Wichtig zu wissen ist doch, dass man unter Beachtung der Voraussetzungen (gleiche Legierung, gleicher Hersteller) tatsächlich auch probieren kann. Welches Mischungsverhältnis dann letztendlich dabei jeder für sich findet, spielt doch keine Rolle.

Frag Du doch mal Deine Spezis, ich bin da wirklich auf deren Meinung und Erkenntnisse gespannt.
 
Deswegen war ja auch meine Frage, ob die 125 aus "GL125" tatsächlich der Viskositätswert ist? Ich muss mal kramen, ich bin der Meinung mal irgendwo eine TGL-Normenbeschreibung für das GL125 ausgegraben zu haben.
Lies bitte einfach mal das verlinkte PDF durch. Ist nicht viel und gut recherchiert vom Verfasser.
Und in der Tabelle (Screenshot oder im PDF) geht es ja genau um das GL 125 was später vom GL 220 abgelöst wurde und nein die 125 ist leider nicht 1:1 die SAE Viskositätsklasse. ;)
Wir sind ja auch immer noch in der reinen Problematik, dass ein SAE140 für die aktuellen Temperaturen zu steif ist, ein SAE90 für sommerliche Temperaturen aber zu dünn.
Und was spricht nun gegen das verlinkte Oldtimer Getriebeöl als Mehrbereichsöl SAE 85W-140 API GL3/GL4 ? Das sollte doch passen? :denk
Man könnte ja das aktuell gefahrene Getriebeöl beproben, dann ablassen und spülen. Dann obiges rauf 1 Jahr nutzen und erneut beproben. In den Ölanalysen werden auch Messdaten erfasst, die Rückschlüsse auf den Verschleiß zulassen. Siehe Öl-Club Forum (link oben). :)

Natürlich ist es beim Traktor noch mal etwas anderes, ja - aber da ist die Belastung ja eher höher und die Anforderungen ebenso, weil gleichtzeitig Getriebe- und Hydrauliköl. Wenn da ein Ölmotor dran hängt oder man ordentlich zu Gange ist, wird das Öl gut gefordert. Im Zetor gehört ein SAE 80W-90 rein, nach API GL 4.
Bitte auch nicht ausschließlich nach den SAE und API Werten schauen wenn es um Viskositäten geht, sondern auch explizit die Angaben der Ölhersteller anschauen, da gibt es durchaus signifikante Unterschiede, trotz augenscheinlich gleicher SAE/API Norm, da diese im Grunde ja eher nur jeweils Mindestanforderungen definieren.

Vielleicht wäre es sogar ratsam beim TZ oder auch beim ET ein Getriebeöl mit Molybdänzusatzzusätzen zu verwenden um im Fall eines Falles und nach längerem Stand die Notlaufeigenschaften zu bessern. Dies wird von Zetor z.B. für die Allradvorderachsen empfohlen, um Schäden bei Ölverlust zu minimieren.
 
Und was spricht nun gegen das verlinkte Oldtimer Getriebeöl als Mehrbereichsöl SAE 85W-140 API GL3/GL4 ?
Neben dem Preis?

Na die Tatsache, dass es für so'n ET schlicht und ergreifend völlig überqualifizert und damit auch einfach mal zu teuer ist. Ich will doch außerdem den Einsatztemperaturbereich des Öls nicht erweitern (85W-140) sondern bloß verschieben (irgendwo zwischen SAE90 und 140).
Dazu kommt die Tatsache, dass solch Öl aufgrund des riesen Viskoitätsbereiches eine Menge Additive mitschleppen muss, deren Wirkung auf alte Materialpaarungen und Dichtungen auch nicht ganz ungefährlich sein kann (kann, wohlgemerkt). Eine Abwärtskompatibilität von Öl ist nirgendwo gegeben, genau genommen aufgrund der Spezialisierungen auch gar nicht möglich.

Die ET's (und auch die TZ4K's und alle anderen) benötigen genau das Öl, was bei Entwicklung der Maschinen gefordert war und das ist in beiden Fällen Jahrzehnte (!!!) her. Um dem seit dem naturgemäß stattfindenden Verschleiß Rechnung zu tragen, wäre sogar etwas dickeres Öl, also mit einer höheren Viskosität eine Option und kein Leichtlauföl oder gar irgendwelche Molybdänzusätze.

Das ich zur Aussage komme, dass das Addinol SAE90 im Sommer zu dünn und eben kein Ersatz für das originale GL125 ist, basiert doch auf Erkenntnissen und Erfahrungen mit den Maschinen bei und nach Verwendung von diesem Öl. Kannst mir ruhig glauben, dass es keinen Spaß macht, gerade neu befülltes, 2 Monate altes Getriebeöl wieder abzulassen, um es gegen ein dickeres zu ersetzen. Solche Späße gehen nämlich ins Geld, auch wenn so'n ET "nur" 6l Ölinhalt hat.

Zurück zum TZ4K - laut Handbuch bekommt der ins Getriebe GL60, was nach aktueller Umschlüsselung von Addinol einem "Legends 80W" entspricht. Umschlüsselungstabelle Auch das ist ein Einbereichsöl GL3 und wäre im Verdachtsfalle mit einem SAE90 oder SAE140 zur individuellen Anpassung der Viskosität untereinander mischbar. (es kann ja durchaus sein, dass er mit 80iger tropft oder schwitzt, mit 90iger nicht mehr).
 
Was würde dagegen sprechen, das Sommeröl nach dem ablassen in einen sauberen Lanister zu füllen und ggf. Noch durch ein Tuch zu filtern und im nächsten Frühjahr wieder einzufüllen und analog dazu mit dem Winteröl das selbe???
Ist zwar etwas Arbeit, aber wenn er zwischen warm und kalt solche "Probleme" hat, doch eher eine Option als mit den Viskositäten zu experimentieren.

Weiterer vorteil ist auch, dass du dann 2x im Jahr den "Dreck" ausm Getriebe holst und immer beim "Umfüllen" beurteilen kannst ob du für diese Saison neues brauchst oder obs noch eine Saison geht.

Auf diese Art hättest du
1. Für Sommer und Winter immer das richtige Öl drin und keinen Kompromiss und
2. Schüttest nicht so viel Öl weg
3. Schonst/ pflegst das Getriebe mehr.
 
Die ET's (und auch die TZ4K's und alle anderen) benötigen genau das Öl, was bei Entwicklung der Maschinen gefordert war und das ist in beiden Fällen Jahrzehnte (!!!) her. Um dem seit dem naturgemäß stattfindenden Verschleiß Rechnung zu tragen, wäre sogar etwas dickeres Öl, also mit einer höheren Viskosität eine Option und kein Leichtlauföl oder gar irgendwelche Molybdänzusätze.
Da kann ich nicht zustimmen. Im Gegenteil.

Es ist belegt, das in der DDR die Öle wie alles andere Zweckoptimiert entwickelt wurden. Sprich so gering wie mögliche Kosten (und damit Materialeinsatz) bei maximal möglicher Optimierung auf möglichst breit gefächerte Anwendung um nicht 50 verschiedene Spezialöle produzieren zu müssen sondern deutlich weniger. (Zumindest in Masse).
Hinzu kommt, das doch wohl nicht zu bestreiten ist, dass die Entwicklung sowohl bei den Fahrzeugen als auch bei den Schmierstoffen über die Jahrzehnte voran geschritten ist. Da zu sagen, genau das Öl welche in einer Mangelwirtschaft den bestmöglichen Kompromiss darstellte, sei das optimale auch heute noch... ist schon a weng weit her geholt. Sorry.
Und Molybdän, hat gar nichts mit Zaubermittelchen oder Leichtlauf zu tun, sondern mit NOTlaufeigenschaften, und somit den Moment, wo das Getriebe wegen Mangelschmierung schaden zu nehmen droht, so weit wie möglich nach vorn (in die Zukunft) zu verschieben und somit Schaden vom Getriebe fern zu halten.
Ich bin mir nicht sicher ob Molybdän damals schon am Markt war, aber selbst wenn, wäre es damals einfach nur zu teuer gewesen und schon aus dem Grund weggelassen worden. Heute ist es problemlos und bezahlbar verfügbar. Warum also nicht nutzen, was Wissenschaft und Technik in Jahrzehnten entdeckt und erprobt haben?

Was hat SAE 90 im Sommer (im Winter gut und zu dünn im Sommer wie du sagst) und SAE 140 (im Sommer gut, im Winter viel zu dick) mit einem Mehrbereichsöl wie einem SAE 85W-140 zu tun?
Nix - denn ein SAE 85W-140 vereint als Mehrbereichsöl genau das was du suchst: ein Öl das im Sommer wie ein SAE 140 (also etwas dicker) ist und im Winter wie ein SAE 85 (also etwas dünner). Wie der Name schon sagt: 85W = Viskosität im Winter und -140 = Viskosität im Sommer. Da muss man eben gar nicht mehr wechseln zwischen Sommer und Winter und hat zu allen Jahreszeiten die optimalst mögliche Viskosität.
Genau diese Eigenschaft ist ja der Grund warum heute hauptsächlich Mehrbereichsöle im KFZ Bereich eingesetzt werden.


Wenn du nun aber sagst - egal, das Öl kann im Sommer immer noch ein klein wenig zu dünn sein und im Winter immer noch ein klein wenig zu dick, dann kaum ein

Mal bei Addinol gemoppst:
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Quelle: Getriebeöl Spezifikation – Getriebeöl Viskosität, API Klassen und OEMs (https://addinol.de/produkte/automotive-schmierstoffe/getriebeoele/spezifikationen/)

Dein DDR GL 125 hatte eine Viskosität von mind. 13,5 mm²/s bis maximal 18,5 mm²/s - der obigen Addinol Tabelle nach wäre als Ersatz tatsächlich am ehesten ein aktuelles SAE 90 anzusehen, welches genau den Viskositätsbereich eines GL125 von anno dunne mal abdeckt.

Addinol selbst Schlüsselt heute wie folgt um:
SAE 90 API GL3 ersetzt: GL 220,  GL 125,  G 15,  G 20,  GS 20


Und warum das so viele verschieden klingende Öle sind, erklärt die Tabelle aus diesem Beitrag:

Das GL 125 ist eine Weiterentwicklung des G20 und das wiederum eine Weiterentwicklung des GS 20.
Das GL 125 wurde aber schon zu DDR-Zeiten zum GL 220 weiterentwickelt. Weiter ging es nicht, weil dann kam die Wende.


Um hier mal zu nem Fazit zu kommen - wenn du Addinol in der Frage misstraust, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich hab 2013 noch mit einem Addinol Servicemitarbeiter sprechen können, der mir damals ausführlichst erklärte, was das Motorenöl MD 1034 (für Diesel) ist und weshalb ich aber ebenso gut das MV 1034 (für Benziner) verwenden könne und warum es ein Öl überhaupt unter zwei Bezeichnungen gibt. Der Addinol Mitarbeiter nahm sich damals ne gute Stunde Zeit mir alle Fragen umfassend zu beantworten, gespickt mit zahlreichen Anekdoten aus seiner Addinol-Zeit vor der Wende. #
Schon deshalb tendiere ich dazu, den Aussagen von Addinol Glauben zu schenken - weil ich denke das dort das Wissen um ihre eigene Geschichte und produkte nicht komplett verloren ist. :)

Zu den Kosten - wie oft wechselt man denn das Getriebeöl beim ET oder TZ ???
Beim Zetor 5011 sind es erstmals bei 200 Mh und dann alle 1.000 Mh - das schaffe ich vielleicht alle 4-5 Jahre. Und dann sind das um die 25 Liter, das bringt mich dann auch nicht um. Wieviel geht beim ET rein?

So - ich denke mehr hab ich dazu nun auch nicht zu sagen. Eins vielleicht noch, mein Traum- Getriebeöl für den Oldi wäre ein SAE 80W-110 API GL3 oder GL4.
 

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Stefan, den Gedanken hatte ich auch schon aber wieder verworfen, weil sich letztendlich der Aufwand nicht lohnt, für die wenigen Betriebsstunden im Jahr 2x einen Ölwechsel zu machen. Das Öl muss sowieso alle Jubeljahre mal raus, weniger weil es verbraucht ist, sondern weil die Getriebe voll Wasser laufen, sobald sie von oben nass werden oder genügend Luftfeuchtigkeit ziehen. Abgesehen mal davon werden die Alugetriebe nicht besser, wenn man ständig an den Gewinden dran rum zerrt. Bei mehreren solcher Traktoren mischst Du Dir einfach ein Großgebinde zurecht und wechselst in den Intervallen, bzw. nach Notwendigkeit. "Wechselintervalle" in dem Sinne sind sowieso keine vorgeschrieben, zumindest ist mir jetzt nichts bewußt dazu. Ich habe das halt bei den beiden Traktoren, die ich regelmäßig in der Mache habe, gemacht, die anderen stehen, bzw. standen seit Jahren auch bei den diversen Vorbesitzern nur rum und einige davon haben ganz sicher noch die erste Ölfüllung aus den 1980igern - also 40 Jahre altes Öl-Wassergemisch...

Ich komme pro Traktor auf schätzungsweise 20 - 50 Betriebsstunden pro Jahr, dazu kommt dann noch ein Getriebeumbau auf Dieselmotor und dann ab Übermorgen der T4K-10, damit werden es noch weniger Einzelstunden pro Traktor. Die ET's sind nur Hobby und Spielerei, außer einer 500m²-Wiese zum mähen und Heu wegfaren, haben die keine Aufgabe in dem Sinne.
 
Auf diese Art hättest du
1. Für Sommer und Winter immer das richtige Öl drin und keinen Kompromiss und
2. Schüttest nicht so viel Öl weg
3. Schonst/ pflegst das Getriebe mehr.
4. ein Öl was um die selben Einsatzstunden zu erreichen doppelt so alt ist als normal. Öl bzw. dessen Additive altern halt auch.
5. beförderst stets frühzeitg Kondenswasser aus dem Getriebe raus = weniger Rost im Getriebe

@unknown74
Vielleicht zur Beruhigung: Misch dir dein Wunsch- Öl, und lass es doch mal direkt nach dem mischen analysieren und dann noch mal wenn du es mal wechseln solltest und dann poste die Laborberichte. Dort stehen für gewöhnlich die wichtigsten Öleigenschaften und Inhaltsstoffe dann drauf - man hätte dann Fakten.
 
Joachim, erkläre mir bitte den Unterschied zwischen einem zweckoptimiertem Öl GL125 und einem heutigen x-beliebigem Öl aus Massenproduktion.

Es besteht kein Unterschied. Das eine wurde optmimiert, um eine größtmögliche Verwendbarkeit abzudecken, letztendlich um nicht, wie Du selbst schreibst, x-verschiedene Öle herstellen zu müssen. Die anderen werden optimiert, um die größtmögliche Gewinnspanne für den Produzenten zu generieren. Beide sind zweckoptimiert, wenn auch aus unterschiedlichen Herangehensweisen, letztendlich aber doch mit vergleichbarem Ergebnis.

Wir schweifen nun aber völlig ab.

Zum technischen. Braucht eine Mitte der 1960iger Jahre entwickelte Maschine auf dem damaligen technischen Stand eines einfachen Getriebes zur Feldarbeit (mehr ist der ET081 nicht) ein hochlegiertes, mit Additiven versetzes Hochleistungsöl mit einem wahnsinnigen Temperaturbereich, den die Maschine niemals ausreizt? Oder reicht vielleicht doch ein günstiges Einbereichsöl, welches die geforderten Eigenschaften aufgrund heutigerm Entwicklungsstand in der Raffinierung bereits übertrifft, um die Maschine ausreichend zu schmieren? Welche "Notlaufeigenschaften" soll ich einem zu 2/3 mit Öl gefülltem Getriebe geben und wozu? Wenn ich den Getriebeölwechsel am ET ernst nehme, wechsele ich alle 3 - 4 Jahre das Öl schon allein aus dem Grund, weil ich nicht verhindern kann, dass die Maschine nicht auch nass wird. Ich kann natürlich nach 4 Jahren Getrieböl zu 6,25 €/l entsorgen oder Getriebeöl zu 3,- €/l und habe garantiert keinerlei positive Auswirkungen im Getriebe bei Verwendung des teureren Getriebeöles. Im Gegenteil, aufgrund der Legierung muss ich sogar aufpassen, dass die Materialpaarungen der Antriebsschnecke nicht vorzeitig verschleißen (wobei ich das wahrscheinlich bei der geringen Laufleistung gar nicht am Öl festmachen könnte).

Joachim, erkläre mir bitte, für was die 3,25 € Preisunterschied beim Öl gut sind, welchen Mehrwert ich davon habe, welche Sicherheit, welchen Nutzen. Es geht um 6l Getriebeöl innerhalb von 4 Jahren wechselintervall und maximal 200 Betriebsstunden. Keines der beiden Öle ist in der Zeit mit der geringen Laufleistung an der Altersgrenze für Getriebeöl, beide Öle sind aufgrund des Wassergehaltes entsorgungsreif. Ein spontaner Ölverlust ist praktisch ausgeschlossen, dazu müßte ich mir schon auf einem üblen Felsbrocken die Ablassschraube unterm Differenzial wegreißen, das passiert weder beim Fräsen oder Mähen und wenn ich mit 15km/h über'n Acker "heize" und den Felsbrocken nicht sehe, an dem ich dafür hängen bleiben müßte - diese Option können wir also ruhigen gewissens ausschließen. Was bringen mir oder der Maschine diese 3,25 € Preisunterschied pro Liter oder 19,50 € gesamt?

Und noch etwas, ich schreibe ganz bewußt nicht, dass ein GL125 "besser wäre als...", sondern ich schreibe immer wieder, dass ein aktuelles SAE90 GL3 nicht die gleichen Eigenschaften hat, wie das alte GL125, es aus meiner eigenen Erfahrung im direkten Vergleich von der Viskosität zu dünn ist (obwohl das ja offenbar nach dem reinen Zahlenwerten bei 100°C, die das Getriebeöl im ET nie,mals erreicht), gar nicht der Fall sein kann. Spätestens jetzt sollte doch klar werden, dass diese reinen Zahlenvergleiche offenbar nicht aussgekräftig sind.

Im oben zittierten Text steht:

Das Getriebeöl GL 60 (GL 100) der DDR hatte herstellungsbedingt eine deutlich höhere Viskosität
bei 100°C als die im direkten Vergleich mit der SAE/DIN eigentlich richtigen Schmiermittel.

D.h. ein SAE90 kann nach dieser Aussage niemals einem GL125 entsprechen, sondern müßte nach der folgenden Aussage:

Somit
musste auf die nächst höhere Klasse als Empfehlung für das Ausland gegangen werden, um der
tatsächlichen, höheren Viskosität des Originals bei 100°C nahe zu kommen.
in ein SAE140 umgeschlüsselt werden. Oder unterläuft mir da gerade ein Denkfehler? Das ist doch genau das, was dieser Text aussagt und letztendlich auch meine Erfahrung mit dem SAE90 GL3 von Addinol bestätigt.
 
Joachim, erkläre mir bitte den Unterschied zwischen einem zweckoptimiertem Öl GL125 und einem heutigen x-beliebigem Öl aus Massenproduktion.
Kann ich dir sagen: schlechtere Grundöle vom großen Bruder, weniger ausgefeilte Additive (ja die gabs auch damals schon) mangels Devisen und generell Geld für die Markteinführung von eigentlich fertig entwickeltem.
Wäre das GL125 Perfekt, hätte man nicht schon zu DDR-Zeiten das GL 220 als Nachfolger gebracht und in den Öltabellen als Ersatz für das GL 125, GL 20 und GS 20 angepriesen und hätte die DDR weiter bestanden, gab es jetzt schon den 4. oder 5. Nachfolger für das Öl und die gleiche Aufgabe. :)
Achtung Wortwitz: das nennt man Fortschritt. ;) ;)

In der DDR haben wir auch den 2-Takter nur bis 1:50 sicher in der Serie betreiben können. Wir hatten weder die besten Öle noch das beste Material (Motoren) zur Verfügung und mussten aus dem was verfügbar war das Optimum heraus holen. Das bedeutet doch aber nicht, das das mit den beschränkten Mitteln erreichte Optimum, das allzeit und überall Optimum ist.

Wenn du ein GL 125 fahren möchtest, geht ja auch das - dazu hatte ich dir oben auch schon einen Link gegeben wo es ein solches Öl gibt. Dazu die Umschlüsselung von Addinol der Firma, die auch zur DDR-Zeiten schon in die Ölentwicklung involviert war. Daher sehe ich jetzt so ganz das Problem nicht. Ohne das böse zu meinen. :)


Mir persönlich ist es doch am Ende egal ob du jährlich, alle 4 Jahre oder nie das Öl wechselst und im Grunde auch ob es dieses oder jenes Öl ist und was du dafür bereit bist zu bezahlen ist am Ende auch deine ganz persönliche Entscheidung wo dir keiner reinreden sollte und ich auch nicht möchte. Wirklich nicht.

Ich kann in dem Zusammenhang stets nur versuchen Fakten aufzuzeigen und nach besten Wissen und Gewissen beraten - was du oder ein anderer daraus macht obligt doch nicht meiner Entscheidung. Ich hab halt durch die Schrauberei und weil ich mich auch viel mit viel-Schraubern austausche sowie immer mal wieder mit Fachleuten auf Messen oder Treffen z.B.. und würdest du dir mal dir Mühe machen, im Oil-Club rein zu schnuppern (kost ja nichts) würdest du sehr schnell eine Tendenz bemerken. Die machen dort (als Hobby, komische Leute halt) Öl Analysen von fast allen Ölen beliebiger Hersteller, und schauen ob drin ist, was ein Hersteller verspricht oder wie sich vermeintlich gleiche Öle im laufe der Jahre ändern, weil der Hersteller deren Rezeptur ändert.
Und im Grunde suchen alle dort den Heiligen Gral des Öls - ein Öl was sowohl bezahlbar ist und gleichzeitig optimale Werte für den eigen Motor oder das Getriebe mitbringt. Das ist kein Quatsch, da gibt auch Listen mit Ölen mit VW Freigabe und darin deren Inhaltlichen Unterschiede, Preise und Nutzererfahrungen. Ich finde das eine prima Informationsquelle für die Wahl eines aktuellen Öles.

Wenn du das vorgeschlagene schon teuer findest, dann schau lieber nicht zu echten Oldtimer-Ölen, da kommen sogar mir die Tränen.


Wie gesagt - was du mit deiner Technik machst = deine Sache, das bitte immer im Hinterkopf behalten, ich möchte niemanden zu was zwingen und ich verkauf nicht mal Öl oder bekomme Provisionen von Addinol.

Ich würde so rechnen, bzw. mit folgenden Fragen beginnen:
Wie lange möchte ich die Maschine noch nutzen und wie viele Stunden/Jahr?
Wenn ich das Weiß bin ich schon aufm guten Weg... sagen wir mal ich hätte nen ET081 der 6L alle 4 Jahre bekommen soll und ich bin 46 und will den noch bis zu meinem 65. unbedingt benutzen. Im Jahr benutz ich ihn 50-60 h und ich hab ihn wieder schick gemacht, kann mir also nicht mal eben was gleichwertiges billig kaufen.
19 Jahre x 60h = 1140 h
19 Jahre / 4 Jahre = rund 5 Ölwechsel (wechselst du seltener, würde ich noch mehr zum besseren Öl greifen als zum einfachen)
6L Öl mal 5 = 30 Liter in 19 Jahren oder 1,6 L Getriebeöl / Jahr

1,6 L x 6,50 € / L Mehrbereichsöl, Ganzjahresöl = 10,40 € / Jahr oder knapp 18 cent / Einsatzstunde fürs Getriebeöl
1,6 L x 1,80 € / L Einbereichsöl, reines Sommeröl = 3,05 € / Jahr oder gut 5 Cent / Einsatzstunde fürs Getriebeöl

Zwischenstand: 1:0 fürs Einbereichsöl, solange ich keine Winterarbeiten damit machen möchte.

Und jetzt kommt entweder Erfahrung, Wissen oder einfach das eigene Gewissen - Ist das billige Öl wirklich gut genug oder riskiere ich damit mehr Verschleiß und womöglich nen frühzeitigen Getriebeausfall oder gar den Totalschaden und brauch nen neuen ET 081 ?

Ab dem Punkt muss das jeder mit sich selbst ausmachen. Ich mach jetzt mal mit meiner eigen Denkweise weiter, das muss nicht deine/eure sein, Gott bewahre, ihr seid in diesen Entscheidungen frei.

ich würde den ET 081 mit 65 Jahren noch verkaufen wollen nicht verschrotten. Ich bekomme mehr Geld, wenn ich ihn gepflegt habe und er noch gut in Schuß ist. Also doch lieber ein besseres Öl oder die goldene Mitte und gut ist. Wenn ich mir jedoch sage, scheiß drauf, das Ding will in 19 Jahren eh keiner mehr haben, ich hab noch genug Ersatzteile dafür rum liegen und wenn ich in Rente gehe, hau ich den Kram eh in Schrott und fertig. Dann könnt es sein, ich nehm das günstigere Öl und freu mich im Jahr rund 7,30 Euro gespart zu haben... solange nichts kaputt geht, was aufs Öl zurück zu führen wäre... :D ;)

m oben zittierten Text steht:

D.h. ein SAE90 kann nach dieser Aussage niemals einem GL125 entsprechen, sondern müßte nach der folgenden Aussage:
in ein SAE140 umgeschlüsselt werden. Oder unterläuft mir da gerade ein Denkfehler? Das ist doch genau das, was dieser Text aussagt und letztendlich auch meine Erfahrung mit dem SAE90 GL3 von Addinol bestätigt.
Das GL 125 hatte laut den Quellen wohl mind. 12,9 mm²/s und konnte bis max. 24 mm²/s haben.
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Laut Tabelle von Addinol bräuchte ich nun ein SAE 90W-110 API GL3 oder als Kompromiss ein SAE 100 API GL3 um ein GL 125 zu ersetzen wenn ich meine, das das alte GL 125 der Weisheit letzter Schluss war.


Wenn dem so wäre - das man beim Vermengen von einem (nur das es sich schöner rechnet) SAE 50 mit einem SAE 100 ein echtes SAE 75 raus bekommt, wär mir das ehrlich gesagt neu, aber he - man lernt halt immer dazu. Hab ich aber noch nie was von gehört das dies gemacht wird. Gibts für sowas irgendwie was zum nachlesen, Quellen? Wenn das geht, dann hast du deinen Weg ein GL 125 abzubilden. Wenn nicht... nu ja. ;)

Im Grunde wäre die Frage des mischens am besten im Oil-Club aufgehoben, dort sind echte Cracks drin, die richtig Ahnung haben auch in Sachen Chemie. :)
 

Anhänge

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Solche Mischungen kenne ich nur von Deutz, da würde bei den 6006 etc. SAE90 mit Motoröl 10w oder 15w40 gemischt um es für den Winter dünner zu bekommen..
 
Florian, es geht ja nicht um "dünner" beim SAE90, warum auch immer man ein Getriebeöl mit einem Motoröl mischt...?

Joachim, ich habe doch niemalnicht behauptet, dass ein GL125 der Weisheit letzter Schluss war oder ist. Ich habe behauptet, dass das SAE90 GL3 von Addinol das GL125 aufgrund fehlender Viskosität nicht abbildet. Nicht mehr und nicht weniger. Da ich aber nur ein reines Viskositätsproblem mit dem SAE90 habe, macht doch ein für den Einsatzzweck völlig überzogenes Mehrbereichsöl überhaupt keinen Sinn. Weder vom Umweltgedanken, noch vom finanziellen Apsekt oder gar irgendeiner technischen Notwendigkeit. Warum soll ich Perlen vor die Säue werfen? Wem nutzt das? (doch nur der Ölindustrie und dem Händler, niemand anderem!) Was nutzen mir hoch entwickelte Additive, extreme Scher- oder Druckfestigkeit, Longlife, Super Plus, Glemmer, Glitzer & Co., wenn ich das Öl, ohne all diese teuer bezahlten und extra produzierten Zusatzstoffe lange vor dem techn. Ölalter entsorgen muss und ich diesen ganzen Kram in der Maschine gar nicht nutzen kann, weil es das Getriebe nicht erfordert? Ich vertrete doch gar nicht die Meinung, irgendeine billige zusammengerührte Baumarktpampe oder Salatöl irgendwo hinein zu kippen. Solch eine Aussage steht doch nirgendwo zur Debatte und als die Maschinen entwickelt wurden, standen auch noch 25 Jahre Ölentwicklung in der DDR hinten dran, d.h. die Maschinen sind mutmaßlich für den Vorgänger des GL125 ausgelegt gewesen. D.h. 25 Jahre DDR-Ölentwicklung und weitere mittlerweile 30 Jahre Ölkentwicklung "West" - damit ist selbst ein normales GL3 Einbereichsöl für den Einsatzzweck dieses simplen Getriebes überqualifiziert. Soetwas muss ich nicht auch noch teuer für die Tonne dazu kaufen! Es geht mir darum, diesem dämlichen Werbeversprechen, in denen uns eingeredet wird, was wir doch alles brauchen um besser leben zu können, etwas Paroli zu bieten und die Leser zu animieren, Ihr Hirn zu gebrauchen und drüber nachzudenken, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Entscheidung liegt freilich letztendlich bei jedem selbst und ich werde mir aus den genannten Gründen ganz sicher kein Mehrbereichsöl in das ET-Getriebe kippen.

Du kannst natürlich 7,30 €/Jahr nach Deiner Rechnung ins Lächerliche ziehen, das ist für den Einzelnen/Jahr definitiv keine Summe. Du kannst die Rechnung aber auch so aufmachen, dass Du Ressourcen für 7,30 €/Jahr allein im ET- Öl in die Tonne kloppst, die anderswo ganz sicher besser aufgehoben wären <= das ist das Problem mittlerweile, was wir als Menschheit haben und jeder von Euch landwirtschaftlich arbeitenden auf Euren Äckern am Plastikmüll sehen könnt, der mittlerweile überall herumfliegt! Im Übrigen waren die Maschinen (auch zu DDR-Zeiten) aus dieser Zeit mit einem gewissen Anspruch an Nachhaltigkeit gebaut. Quasi unkaputtbar, mit entsprechender Pflege. Nur deshalb existieren diese Maschinen heute noch. Auch im Finanzsektor gab es "Fortschritte", ewiges Wachstum bspw. :like Ich habe hier noch 14Liter SAE140 stehen - die kippe ich weg oder wie, um mir teureres Mehrbereichsöl zu kaufen? Nein - ich lasse 3l oder mehr vom 140iger ab und fülle 90iger wieder auf und verbrauche so nach und nach das Öl in den Machinen. Die 3 abgelassenen Liter kommen gleich in den nächsten ET mit der entsprechenden Menge 90iger...

Und Du hast Recht, ich muss mich da mit der Viskositätsklasse selbst korrigieren (das fiel mir zwischenzeitlich auch ein) - als Analoga wäre ein 110er die bessere Wahl, statt einem 90iger. Das 140iger, wie ich oben geschrieben hatte ist es nicht, zumalich ja mit dem 140iger (erfahren und getestet an der Maschine) bei diesen Temperaturen zu hoch bin mit der Viskosität.
 
Da ich aber nur ein reines Viskositätsproblem mit dem SAE90 habe, macht doch ein für den Einsatzzweck völlig überzogenes Mehrbereichsöl überhaupt keinen Sinn.
Da hab ich halt ne ander Sicht - gerade das Mehrbereichsöl würde dafür sorgen das die Viskosität sich übers Jahr Sommer/Winter erheblich weniger ändert, sprich das Öl immer halbwegs gleich flüssig bleibt. Wäre aus meiner Sicht n Vorteil. Nicht?

Du kannst die Rechnung aber auch so aufmachen, dass Du Ressourcen für 7,30 €/Jahr allein im ET- Öl in die Tonne kloppst, die anderswo ganz sicher besser aufgehoben wären
Ich seh es eher so herum - optimales Öl (ganzjährig) = längere Lebensdauer der Maschine. Neue Maschine Bauen und Kaufen kostet ja auch Ressourcen. Und ich denke mal Öl ist günstiger zu recyclen als ein ET081. ;) :)
Deshalb kauf ich auch fürs Auto kein billig- Öl. Sondern das mit dem besten Preis/leistungsverhältnis was mir durch seine Eigenschaften die Chancen auf 15 Jahre mit dem Auto und Motor erhöht. Andere kaufen alle 3-5 Jahre neu, ich nicht. Was ist da im Verhältnis der Ölpreis? Nix. (OK, fast nix) ;)
 
Wir liegen doch mit unseren Ansichten gar nicht so weit auseinander. Ich kippe nur kein Öl in eine Maschine, die mit der gebotenen Ölleistung (die ich ja trotzdem bezahle) nix anfangen kann.

Optimales Öl = längere Lebensdauer. Damit gehe ich konform. "Optimal" ist aber nicht auf's Öl bezogen, sondern auf die Anforderungen, welche die Maschine ans Öl stellt. Werden die erfüllt, ist das Öl optimal = bestes Preis-/Leistungsverhältnis, ressourcenschonend und nachhaltig <= das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied :lala

Genug vom Öl, Du überzeugst mich nicht, Mehrbereichsöl in eine Maschine zu kippen, die damit nichts anfangen kann.
 
Die Anforderungen entnimmst du einem Kenntnisstand der 1970er Jahre. An der Stelle sehe ich halt den Unterschied, in der Herangehensweise bei uns. ;)

Die Anforderungen wurden damals am Ende definiert durch das verfügbare Öl, was es für X Maschinen und Geräte tun musste. Also im Grunde ein Kompromiss war der aus planwirtschaftlichen Gründen gefunden werden musste.

Beispiel: Fortschritt Schönebeck wollte in den 198er Jahren einen aktiv gefederten Sitz in Serie bauen. für damalige Verhältnisse Hightec. Man testete ihn und befand ihn für super weil er den Arbeiter hinterm Lenkrad half länger Beschwerdefrei arbeiten zu können und Folgeschäden nach Jahrzehnten ZT fahrens zu reduzieren.
Es hätte so schön sein können... aber blöderweise war Pneumant zu der Zeit nicht in der Lage, entsprechende Luftbälge für die Luftfederung dieses Sitzes zu produzieren und Ersatz von Continental kostete zu viele Devisen. Ergebnis: Er durfte nicht produziert werden, es wurde der bekannte Sitz weiter produziert.

Beispiel 2: Zetor Brno wollte schon ab 1988 in alle Zetor UR1 Traktoren eine vollhydraulische Lenkung einbauen und man wollte den Marktführer Danfoss für das Lenkorbitrol haben, weil man schließlich weltweit exportiert und das Vertrauen aufbaut. Auch hier - zu teuer, die Lizenz bzw. der Einkauf, also blieb es bis zur Wende beim altbackenen Lenkhilfezylinder.

Die Beispiele ließen sich praktisch beliebig fortsetzen, wo wir zu DDR-Zeiten immer wieder an der Planwirtschaft und der Parteipolitik scheiterten und ausgebremst wurden.
Nur war das in den 1970igern halt nicht anders (oder nicht viel) wie kurz vor der Wende. Ich will sagen, das die Anforderungen damals, eventuell von anderen Wünschen und Realitäten getrieben wurden, als man dies nach heutigem Kenntnisstand tun würde bzw. könnte.
Genug vom Öl, Du überzeugst mich nicht, Mehrbereichsöl in eine Maschine zu kippen, die damit nichts anfangen kann.
Ich befürchte es :D ;) Aber das liegt, so scheint es mir, daran das du den Sinn eines Mehrbereichöles nur im höheren Preis sehen willst - was halt einfach so nicht der Fall ist. :)

Optimales Öl = längere Lebensdauer. Damit gehe ich konform. "Optimal" ist aber nicht auf's Öl bezogen, sondern auf die Anforderungen, welche die Maschine ans Öl stellt. Werden die erfüllt, ist das Öl optimal = bestes Preis-/Leistungsverhältnis, ressourcenschonend und nachhaltig <= das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied :lala
Wenn ich nen ET nur einen Tag nutzen will, wäre nach der Sichtweise aber auch nachhaltig, das lästige Geräusch mit Sägespänen erstmal zum schweigen zu bringen. ;) Wäre mit Abstand die billigste Lösung - nach der Luftkühlung des Getriebes. ;)
Nein Spaß, das war jetzt ne fiese Überspitzung von mir. Sorry dafür. :)

Wir hatten hier auch mal einen Benutzer im Forum, mit Zetor 4712 und der war der festen Überzeugung das Kühlmittel nur Geldschneiderei sei, noch dazu weil er seinen Zetor ja fast nur im Sommer fährt und im Winter dieser mit heißem Wasser besser anspringe.
Irgendwann las man nichts mehr von ihm, ich fragte dennoch mal nach - tja, er vergaß dann doch mal irgendwann im Winter das zuvor heiß aufgefüllte Wasser abzulassen und es kam was kommen musste: Motorblock zerfroren. Mal abgesehen vom Rost, den er sich im Motor mit seinen ständigen Wasserwechseln kultivierte, hat sich das einsparen von Kühlmittel sicher gelohnt, 1945 gings schließlich auch so.

Optimal definiert halt doch jeder anders für sich - sich darüber zu raufen bringt keine Punkte, wenn Standpunkte bereits in Stein gemeiselt sind. :ka: ;) :)
 
Joachim, bitte - nun wird's politisch. Höre doch auf! Wir sind alles Menschen und damit fehlerbehaftet. Ist Dir schomal in den Sinn gekommen, dass für diese Devisenknappheit die ehem. Führungselite der DDR, der CSSR, der VR Polen, usw. usf. nur zu einem ganz bestimmten Teil, nämlich ihrer persönlichen Bereicherungsabsicht die es zweifellos in einigen Fällen sogar nachgewiesener Maßen gab, verantwortlich war? Welches System hat denn die Mark der DDR, den Rubel, den Zloty & Co. nicht anerkannt und damit frei konvertierbar gemacht? Wer steckt(e) denn hinter dem System? Hat sich daran irgendetwas verändert?

Gewisse Dinge zu DDR-Zeiten nicht bauen zu können, sei es aus Devisen- oder Rohstoffmangel lag doch nicht an der DDR oder deren Führung! Ja korrekt, diese Liste ließe sich nahezu endlos fortsetzen und diese Liste wäre nicht notwenidig, bzw. würde nicht existieren, wenn wir in der Lage wären, uns weiter zu entwickeln. <= DAS wäre Fortschritt. Dazu sind wir nicht in der Lage, wir perfektionieren lediglich die Mittel, um uns gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen., seit tausenden von Jahren!

Und nun nimm mal das vergleichsweise wenigen persönlich entnommenen Kapital für den Luxus einzelner und setze das ins Verhältnis zum grundsätzlichen Problem, was diese beiden (politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, militärischen) Systeme gegeneinander ins Feld geführt hatten. Glaubst Du ernsthaft, dass die Privatvilla eines Herrn Honecker (die im übrigen gar nicht so luxuriös war) oder eines Herrn Schalck-Golodkowski oder irgendeines anderen Vorturners zu der Zeit am Gesamtproblem geändert hätten? Schau Dich doch heute um, was in den Führungsetagen der jeweiligen Ämter, Landes- und Bundesbehörden, den Landtagen, dem Bundestag, etc. abgeht. Das sind die Verfehlungen der ehem. DDR-Kasper der reinste Kindergeburtstag oder einfach nur Opium für's Volk, wahlweise Wahlvieh oder den Pöbel, wie Frau Lieberknecht zu sagen pflegte...

Diese Unart, das Kühlwasser abzulassen, kenne ich - das wurde gern und oft bei den Multicarmotoren 4VD8,5/8,8 & Co. gemacht. Lag vllt. daran, dass Glysantin, bzw. der reine techn. Alkohol dahinter selbst kaum Rostschutz bietet und offenbar auch nicht immer verfügbar war? Kann ich nicht beurteilen und die Ursachen kenne ich nicht. Soweit müssen wir gar nicht gehen. Schau Dich um, wieviele KVD8/8-Motoren angeboten werden, von denen nicht einer diese Motorenbezeichnung trägt.

...jetzt sind wir vollends abgedriftet :p Wird Zeit, dass ich endlich meinen T4K-10B (übrigens) abholen kann.

Das der s.g. "Ostblock", insbesondere die DDR verlängerte Werkbank für "den Westen" war, liegt genau in dieser Devisenknappheit begründet. Erkennst du den Zusammenhang, zwischen "Ich konvertiere die Währung des betreffenden Landes nicht frei" und "ich lasse dort für einen Hungerbetrag Waren herstellen"? Das ist nichts anderes, als die Kolonialherren seit eh und jeh machen. Richtig mies wird das Spiel, wenn ich die zur Produktion benötigten Rohstoffe künstlich verteuere oder wie im Fall der UdSSR, das Rohöl künstlich so billig halte, dass die Exporte kaum die Produktions- und Förderkosten decken. Vielleicht erschließt sich auch nun der Grund, weshalb die DDR nur Öl 2. Qualität "vom großen Bruder" bekommen hat. Der musste wegen Devisen sein 1. Klasse- Öl für einen Spotpreis am Weltmarkt verhökern, um aus dem gleichen Grund an Devisen zu kommen. Die Pappnasen im weißen Haus brüsten sich doch heute noch damit, dass sie u.a. den Saudis den Ölpreis diktiert und auf diese perfide Art und Weise "den Osten" totgerüsten haben.

Das sind alles Tatsachen, die heute bekannt sind und auf dem Tisch liegen und jeder nachlesen kann.

Wenn man natürlich die Zusammenhänge nicht kennt, nicht hinterfragt oder gar nicht erst wissen will, weshalb es überhaupt zur Rohstoff- oder Devisenknappheit kam und einfach den Köder schluckt, dass die "DDR-Bonzen alles verprasst hätten", kann da kein Bewußtsein für die tatsächlichen Machenschaften entstehen. Das ist der Grund, weshalb wir aus unserer Geschichte nicht lernen, um es besser zu machen. Wir überlassen anderen das (Nach-)Denken, weil es wesentlich bequemer ist. Das ist der Grund, weshalb wir weltgesellschaftlich mittlerweile, vor genau den Problemen stehen, mit denen wir zu kämpfen hätten, würden wir nicht global mit einer s.g. Pandemie abgelenkt werden. Das ist genau wie in der Werbung, Dir wird ein Produkt schmackhaft gemacht, dass Du nicht benötigst, um den Kreis zum Getriebeöl wieder zu schließen, nur das bei letztgenannter mit der Angst vorm Tod und dem heiligen Grahl als Lebenselixier gespielt wird - mal wieder...!
 

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