2-Takt Öl dem Zetor Diesel beimischen?

Joachim

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Hallo,

ich bin heute über eine Seite gestolpert, über deren Thema wir hier vielleicht auch mal diskutieren können:

http://www.oldtimerclub-knesebeck.de/?page_id=215

Ich sags mal so - gehört hat man es schon des öfteren, probiert hab ich es bisher nicht. Denke aber auch wegen des Zetor drüber nach es zu machen da es, richtig gemacht, offenkundig nicht schadet. Die reduzierung des Dieselverbrauchs sehe ich da bestenfalls als Dreingabe. Der Schutz des Motors und der Einspritzanlage liegt mir aber schon nahe.

Wie seht ihr das Thema?
 
Abend,

weiß jemand seit wann Diesel entschwefelt wird? (Ist ja in dem link als Ursache genannt)

Laut google gibts wohl seit 2011 eine neue Richtlinie für Schwefel in Kraftstoffen.

Rein vom Prinzip macht´s ja Sinn, ich kann mir nur nicht ganz erklären wo die Verbrauchsminderung herkommen soll, etwa "nur" daher dass die Einlässe etc. von der Kohle befreit werden?
Wenn wirklich was an der Sache dran ist würd ichs auf jeden Fall machen, hat hier ausm Forum jemand damit Erfahrungen??

Gruß
 
Mich beunruhigt eher die Ansage bezüglich Verschleiß an der ESP im Link bei schwefelarmen Kraftstoffen. ESPs wachsen ja nun auch nicht mehr auf Bäumen. ;)

Aber ja - jemand der das schon praktiziert wäre mal hilfreich. :like
 
Also ich glaube es werden hier wirkliche Oldies gemeint sein, so wie der Lanz Bulldog wo es normal ist Öl mit rein zu machen. Finde die Argumentation auf der Seite aber auch nen bisschen seltsam... was hat Öl im Diesel mit brechenden Feder zu tun? Hier werden glaube ich eher zufällige Ereignisse auf eine Verwendung von Öl oder nicht bezogen ohne logischen Grund oder statistischen Beweis. Ich glaube auch das regelmäßige Wartung, Warmfahren und eine vernünftige Fahrweise (nicht nur Vollgas und Vollbremsung) viel wichtiger sind, damit man lange ohne Reparaturen auskommt. Wer ständig auf der Kupplung steht braucht sich ja auch nicht über verschlissene Kupplungsscheiben beschweren/wundern. Ich denke das die moderneren Nachkriegs 4-Takt Diesel damit zurecht kommen, und Joachim du kennst ja meine Meinung, ich finde Diesel ist an sich schon schmierig genug:) Hier mal ein paar Daten dazu:
"Heizöl enthält bis zu 2000 mg/l Schwefel, während Diesel in Deutschland flächendeckend mit 10 mg/l Schwefelgehalt zur Verfügung steht"
Auszug von Wiki zur EN 590 mit Schwefelgehalt in %:

Euro 1 1. Januar 1993 max. 0,200 %
Euro 2 1. Januar 1996 max. 0,050 %
Euro 3 1. Januar 2001 max. 0,035 %
Euro 4 1. Januar 2006 max. 0,005 %
Euro 5 1. Januar 2009 max. 0,001 %

Also wenn die vorher nicht mit Heizöl gefahren sind ist der Schwefelgehalt so oder so ziemlich gering. Ein Mischungsverhältnis von 1:350 bringt ja im Endeffekt auch nicht viel Öl und wo die Kraftstoffersparnis herkommen soll ist mir auch schleierhaft.

Die Ölzugabe schadet bestimmt nicht, ich bezweifle aber auch das es was bringt bei der ESP Lebensdauer

Das ist eine ähnliche Diskussion wie beim Bleiersatz fürn Benziner:)
 
Hier mal die Viskositäten von Diesel und 2-T Öl:

mineralölhaltiges 2 T- Öl: 70 mm²/s bei 40 °C

teilsynthetisches 2 T- Öl: 76 mm²/s bei 40 °C

synthetisches 2 T- Öl: 63 mm²/s bei 40 °C

(Quelle: Total)

Diesel 2 - 4,5 mm2/s (40 °C)

(Quelle: Wiki)
 
Naja, drum wohl besser 1:350 :D ;) Ich kann ja mal den Test machen wenn meiner wieder läuft. Ich hab ne Endoskopkamera um rein zu schauen und 2-Takt Öl (vollsynth.) hab ich auch da wegen meines Trabant Baujahr 1964. Start ist dann irgendwann im kommendem Jahr. :like
 
Oh du willst den neuaufgebauten Motor gleich als versuchskaninchen nutzen:) alles nur fürs forum;)

Naja wir mit unseren 50 Bh/a werden diese pumpe wohl nicht kaputt bekommen... und selbst wenn sind zum Glück noch nen paar neue und gebrauchte als reserve da:)
 
Naja, was soll schon schief gehen? Schlimmstenfalls gibts Schäden am Konto, aber eher nicht am Zetor. ;)
 
Dann aber bitte wissenschaftlich fundiert Joachim:) besonders was den dieselverbrauch angeht; )
 
Wie fundiert solls denn werden? Liter/ Zetor Motorstunde, Liter / Betriebsstunde oder gar Liter/ km ? :D ;) Ich hatte mir sogar, aus anderen Gründen, verschiedene Spritverbrauchsmesssysteme angeschaut - aber die sind entweder genau und recht teuer oder nur Schätzeisen und ihr Geld eigentlich nicht wert.

Mir kommt es wie gesagt eher auf das mögliche Plus an Schmierwirkung (vor allem in der ESP) und womöglich Verkokungsschutz:
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an als auf den Dieselverbrauch, da ich im Jahr sicher auch nicht auf mehrere hundert Stunden kommen werde.


Hier mal was von Aral zum Thema Diesel: [DLMURL]http://www.fip.de/fileadmin/pdf_s/Aral-Dieselkraftstoff.pdf[/DLMURL]
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Quelle: Aral, Dieselbroschüre
Dort wird erwähnt das bereits seit den 70igern der Schwefelanteil im Diesel reduziert wurde und man somit bei Entwicklung unserer Zetor Motoren sicher von einem höherem Schwefelgehalt ausgegangen ist als 1993 im Diesel noch vorhanden war. Und was den Stand der Motorentechnik angeht - nun, sooo weit weg von den Baureihen aus den 60iger/70igern sind die 80iger/90iger Modelle ja dann auch wieder nicht...

Ich wiederhole mich daher:
An einen reduzierten Dieselverbrauch glaube ich nicht - an eine erhöhte Schmierwirkung und den möglichen Langzeitschutz kann ich glauben. ;)
 

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Auch interessant und zum Thema passend, weil Schwefelgehaltsangaben enthaltend:
[DLMURL]https://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/presse/ringvorlesung/ringvorlesung-krahl.pdf[/DLMURL]


Technisch gesehen ist HEL als Kraftstoff in (älteren) Dieselmotoren verwendbar. Bis 1994 waren beide Produkte nahezu identisch, so dass damals Dieselmotoren problemlos in der Lage waren, HEL zu verbrennen. Der Einsatz als Kraftstoff für Fahrzeuge ist jedoch als Steuerhinterziehung strafbar. Weiterhin erlischt die Betriebserlaubnis des Kraftfahrzeugs, mit allen hieraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen. Um eine Verwechslung auszuschließen, wird HEL (und HEL schwefelarm) mit einem roten Farbstoff eingefärbt (Sudan 1). Da die Färbung relativ einfach entfernt werden kann, wird zusätzlich Solvent Yellow 124 als Markierstoff beigemischt. Weder der Farb- noch der Markierstoff beeinträchtigen den Einsatz in Motoren und Heizungsanlagen. Mit einfachen Verfahren lassen sich geringe Anteile an Solvent Yellow 124 im Kraftstoff nachweisen. Gezielte Kontrollen führt der Zoll regelmäßig und in begründeten Verdachtsfällen durch.

Seit 1995 sind die Qualitätsunterschiede zwischen Diesel und HEL immer größer geworden. Beispielsweise enthält HEL bis zu 1000 mg/kg Schwefel, während Diesel in Deutschland und Österreich flächendeckend mit 10 mg/kg Schwefelanteil zur Verfügung steht. Die heutigen Motoren und nachgeschalteten Abgasreinigungssysteme würden durch den hohen Schwefelanteil nachhaltig geschädigt. Weiterhin wird bei Diesel eine (Mindest-)Cetanzahl garantiert (spezifiziert), HEL hat keine solche Spezifikation. Es kann deshalb eine Cetanzahl weit unter der Diesel-Spezifikation aufweisen, Nageln und Rußemissionen (Feinstaub) sind die Folge. Noch schwerer wiegen die fehlenden Spezifikationen, die beim Diesel die Anteile schwerer Komponenten begrenzt (Diesel-Dichte, T95). Der relativ hohe Anteil schwerer Komponenten beim HEL kann eine verstärkte Rußbildung bewirken.
Quelle: Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Heizöl#Heiz.C3.B6l_Extra_Leicht_.28HEL.29


Sicherheitsdatenblatt zum DK Dieselkraftstoff, hier am Bsp. von Total:
[DLMURL]http://www.chemnitz.de/chemnitz/media/download/stadt_chemnitz/umwelt/becker_3_04.pdf[/DLMURL]


Und noch was zum lesen: http://www.automatikoelwechselsystem.de/files/Sterndocktor_2-Taktoel.pdf
 
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