Rätsel Nr. 7 - der Zetor Starthilfeknopf

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pete6745

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Es gibt ja am Zetor den allseits beliebten "Starthilfeknopf" an der Einspritzpumpe, welcher bei vorher angestelltem Handgashebels auch willig einrastet, und den Dieselmotor bei Kälte besser anspringen lässt.

Es kursieren diverse Synonyme für die Beschreibung des "Starthilfeknopfes" (und was denn der überhaupt bewirkt) herum:

1. Frühverstellung
2. Mehrmengeneinspritzung
3. Kraftstoffanreicherung (wie es in den Handbüchern steht)

Dass das Drücken dieses Knopfes an der Einspritzpumpe zu einem besseren Anspringen des Zetor-Diesels bei Minusgraden führt, steht ausserhalb der Diskussion. Die Frage beim Betätigen des "Starthilfeknopfes" ist eher:

wird 1. der Dieselkraftstoff noch früher eingespritzt als sonst, um ein besseres Anspringen bei Minusgraden herbeizuführen?

oder wird einfach 2. eine höhere Fördermenge (gleichbedeutend mit 3.) des eingespritzten Dieselkraftstoffes verursacht, um dadurch ein besseres Anspringen bei Minusgraden herbeizuführen?

Stelle das einfach mal so in den Raum.
 
Re: Rätsel Nr. 7

hmmm...

Ich würde zu 2. bzw. 3. tendieren :D
 
Re: Rätsel Nr. 7

Ich vermute auch 2. und 3. :denk3

Ich hab mir noch nie Gedanken darueber gemacht was da in der EP vor sich geht, aber ich weiss aus eigener Erfahrung das diese Starthilfeeinrichtung unseren 3011, schon vor 46 Jahren, als einzigen unserer Traktoren auch bei tiefsten Minus Graden immer sofort gestartet hat. :top: :top: :top: :top: :top: :top: :D
 
Re: Rätsel Nr. 7

... hmm. Wenn Peter schon so fragt, werden wir wohl daneben liegen. Oder doch nicht? :denk3

Also wenn ich mir mal so anschaue wo der Knopf sitzt, und wo die Pumpenelemente sitzen, dann sollte 2 oder 3 eigentlich richtig sein. Zumal ich das auch von anderen Traktoren kenne, das es da teilweise so eine Einrichtung gibt... :denk3

Peter, klär uns auf bitte - das raten ist ja kaum auszuhalten.
 
Re: Rätsel Nr. 7

Hallo
Es ist auf jeden Fall eine Mehrmengeneinspritzung.
Selbst an meinem Zetor 50 super ist der Starterknopf schon dran.
Dort wird der Regelstangenanschlag für den Start zurückgezogen und so über die veränderte Steuerkante der Einspritzelemente mehr Diesel gefördert. So läßt sich der Motor mit einem gewissen Kraftstoffüberschuß besser Starten.
Eine Verstellung des Förderbeginns erfordert doch eigentlich einen Spritzversteller, der im Antrieb der ESP zu suchen wäre. Dies ist bestimmt nicht der Fall. :hehe2:
Gruß Dettl
 
Re: Rätsel Nr. 7

Hallo der Knopf ist eine "Mehrmengeneinspritzung".
 
Re: Rätsel Nr. 7

... oder ein Plazebo ... also eigentlich passiert überhaupt nichts man hat nur das Gefühl etwas zum besseren Startverhalten beigetragen zu haben ...

Nee - Spass gemacht - jetzt will ich mich aber mal als völlig ahnungslos outen weil ich mich immer noch an die Technik ran taste und noch keine Erfahrung gesammelt habe:

Wie geht so ein Kaltstart richtig ?

-> Muss man vor dem Knopf Drücken mit der Handpumpe arbeiten ? Leere Leitungen sind nicht das Thema aber die Handpume baut ja Druck auf was durchaus unterstützen könnte.

-> Wie viele Handpumpen-Drücker wären sinnvoll ?

-> Geht der Knopf nur bei einer bestimmten Stellung vom Handgas ?

-> Muss man den Knopf einmal drücken und gut oder festhalten ?

-> Hat es theoretisch Nachteile den Knopf grundsätzlich beim morgentlichen Kaltstart zu drücken also z.B. auch bei 15 Grad Plus ?

Im Handbuch steht nur "drücken" und das ist doch eine recht oberflächliche Beschreibung für den Vorgang. Vielleicht könnt Ihr mir noch etwas aus Eurer Erfahrung berichten.

Grüssle Micha
 
Re: Rätsel Nr. 7

Hallo Micha,

Handgas auf Vollgas > Knopf drücken (jetzt rastet er ein) > starten ... und wenn er kommt Handgas wieder weg nehmen, der Knopf springt dann automatisch wieder raus. Mehr ist normal nicht zu tun.

Vorpumpen muss man nur wenn das Kraftstoffsystem irgendwo undicht ist - die Handpumpe hat ja nichts mit dem Einspritzdruck zu tun, das macht die ESP alleine. Die Dieselförderpumpe an der ESP versorgt also "lediglich" die ESP mit Diesel im Überfluß. ;)
Schaden tut das vorpumpen freilich nicht, 2-3mal und gut ist.

Das tägl. nutzen bei Kälte tut dem Motor nichts, solang du das Handgas zügig genug wieder reduzierst, wenn du merkst er kommt, damit nicht der kalte und anfangs schlecht geschmierte Motor all zu viel Verschleiß verursacht.
 
Re: Rätsel Nr. 7

Nabend,

ja der "Kaltstartknopf" rastet nur dann ein, wenn man zumindest mehr als Standgas am Handgashebel eingestellt hat. Der Wirkung tut das nicht wirklich einen Abbruch; meine jetzt das nur als Ergänzung zur Empfehlung den Handgashebel auf volle Fördermenge bei Benutzung des "Starthilfeknopfes" zu stellen :)

Es ist schon so, wie es Dettl beschrieben hat: Die Betätigung dieser Einrichtung sorgt für eine noch höhere Auslenkung der Regelstange und damit späteren Förderende - und dadurch höhere Einspritzmenge - durch die Steuerkante der Kolben an der Reiheneinspritzpumpe. Dadurch wird während des Anlassens eine höhere Fördermenge an Diesel eingespritzt. Ist der Diesel schließlich angesprungen und ist auf Drehzahl, kommt dieses "Starthilfe-Knöpfchen" wieder rausgehüpft. Mit einer Frühverstellung hat es also bei einer Reiheneinspritzpumpe - wie beim Zetor vorhanden - rein gar nichts zu tun.

Bei einer Verteilereinspritzpumpe ist es jedoch durchaus so, dass der Förderbeginn dann etwas früher stattfindet, und auch die Einspritzmenge vergrößert wird, um den Startvorgang bei Kälte zu erleichtern. Hier finden sich wieder die Begriffe "Kaltstartbeschleuniger" oder auch "Frühverstellung".

Da uns die Verteilereinspritzpumpe herzlich wenig interessiert :hehe2: , wird wohl der Begriff "Mehrmengeneinspritzung" wohl am treffensten die Wirkungsweise des "Starthilfeknopfes" beschreiben. Das in den Handbüchern abgedruckte "Kraftstoffanreicherer" oder wie im Handbuch zum Zetor 50 Super: "zusätzliche Anlaßeinrichtung" dient nun nicht wirklich zum Verständnis der Wirkungsweise bei.

Also: Handgas auf Halb-, Dreiviertel-, oder Vollgas stellen, Knöpfchen drücken und Anlassen. Dann geht das Anlassen auch bei Minusgraden am Zetor völlig problemlos. Die Blei-Batterie wird dieses Vorgehen nur begrüssen. Dass dann die Garagendecke eine schwarze Färbung einnimmt, ist ein Thema für Kleingeister.

Allseits Gute Fahrt und gutes Anspringen!

Gruß
Peter
 
Re: Rätsel Nr. 7

Hallo zusammen,

habe gestern nochmals geschaut und der Knopf sitzt ja auf einer Art Hohlschraube (zumindest sieht es etwas so aus) die aus der ESP raus ragt. Diese ist bei mir drehbar ... nur zur Sicherheit also die Frage an die Experten: Gehört das so oder müsste die fest sein ?

Danke und Grüssle Micha
 
Re: Rätsel Nr. 7

Das ist schon von Haus´aus drehbar. Ist also völlig in Ordnung.
 
Re: Rätsel Nr. 7

Fest ist das nur wenns verdreckt oder gar angerostet ist. ;)

@Peter
Also ich seh bei "Kraftsstoffanreicherung" keine Bedenken - so wird auch oft beim Choke beim 2-Takter zB. gesprochen und was anderes macht der im Ergebnis, auch nicht wirklich. Es wird das Kraftstoff-Luft Gemischverhältnis geändert. :ka: :denk3
 
Re: Rätsel Nr. 7

Der Knopf sitzt bei mir seit ca. 1 Jahr fest. Zwischendurch kam er dann mal wieder raus, doch aus unwissenheit hat mein opa ihn wieder benutzt -.-. Also wieder fest...
Passiert ist noch nichts, doch ich muss da demnächst mal ran.

Gruß
Jonas
 
Re: Rätsel Nr. 7

Hallo Jonas,

uih, das müßte sich aber dann schon in einem gewissen Mehrverbrauch an Diesel bemerkbar gemacht haben, wenn der Knopf nicht wieder von selbst rausgesprungen ist.

Wenn du das zerlegst, mach Fotos dabei. Würd mich interessieren wie denn die Mechanik dort drinnen nun wirklich aussieht. Schnittbilder von der Motorpal ESP sind ja nicht wirklich aufzutreiben und die eigene deswegen zu Zerlegen ist auch nicht sinnvoll, da sie ja tadellos funktioniert.

@ Joachim: Hab kein Problem mit "Kraftstoffanreicherung" um bei dem Begriff in den meisten Handbüchern zu bleiben.
Der Begriff "choke" ist allerdings schon sehr eindeutig einem Otto-Motor oder einem Benzin-Zweitakter mit Vergaser zuzuordnen. Hier wird ja gemeinhin die Drosselklappe fast zu gemacht, damit eben wenig Luft und im Verhältnis dann ein "fettes" Gemisch im Kolbenraum landet, welches trotz Niederschlag/Kondensation eines gewissen Anteils des Benzins am kalten Zylinder und Kolben noch zündfähig ist. (siehe auch qualitative Gemischbildung/-regelung beim Dieselmotor mit der variablen Regelgröße Lamda und quantitative Gemischbildung/-regelung beim Benziner mit dem festen Wert von Lamda = 1). Mit dem lautmalerischen Begriff "choke" (to choke = husten) wird ja der kaltstartendende Benziner recht treffend bildhaft beschrieben. (Meine Kettensäge wird morgen früh bei eingelegten "choke" bestimmt ersteinmal "husten" bis sie dann hoffentlich mal richtig anspringt...) Ein Zetor macht ja allerhand, aber husten tut er nicht.

Gruß
Peter
 
Re: Rätsel Nr. 7

glaube aber nicht, dass das irgendeinen Schaden - außer dem Mehrverbrauch - verursacht hat. Kann man den Knopf nicht einfach mit der Zange packen, rausziehen und mit Caramba (Rostlöser) wieder gängig machen?
 
Re: Rätsel Nr. 7

hab ich schon mal probiert ... mit wenig erfolg.
Momentan ist er ja eh volkommen zerlegt kuplung, motor, ... .
Ich hab es immer wieder mal mit caramba eingesprüht, vllt. hats geholfen. werde bei gelegenheit noch mal probieren, ob sich was bewegt.
gruß
Jonas
 
Re: Rätsel Nr. 7

Hi Jonas,

persönlich finde ich, dass WD40 besser als Caramba wirkt ... vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein - jedenfalls nutze ich den Handsprüher und den 5 Liter Nachfüllbehälter - ist auf Dauer günstiger als die Spraydosen.

"sanftes" Lösen von so "feinen" Sachen mache ich immer so: WD40 drauf und dann mit dem elektrischen Warmluftföhn warm machen.
Heisse Luft ist viel besser als z.B. mit dem Brenner (Flamme). Sobald das WD40 bläschen bildet weisst Du, dass Du aufhören solltest damit alle dort vorhanden Dichtungen, O- und Simmerringe ganz bleiben ... dann wieder neues WD 40 aufsprühen - der kleine Kälteschock knackt den Schmodder und nochmal vor vorne. Manchmal brauchts schon 2-3 mal diese Prozedur.

Mit der Methode habe ich schon abgerissene Schraubenstümpfe aus einem Lenkorbitrol geholt ohne das Öl ablassen zu müssen und die Dichtungen zu schädigen. Funktioniert aber auch "voll hardcore" z.B. bei festgerosteten Achsschenkelbolzen des Pinzgauers und die werden laut Handbuch mit 320 NM Drehmoment fest gezogen - da ist dann ein etwas grösserer Schlüssel nötig ... etwa so :"": gross !

Wenn sich's wieder bewegt WD40 abwischen oder abtrocknen lassen und fetten oder ölen. WD40 ist KEIN Schmiermittel und enthält leichte Säure zum reinigen und Rost lösen. Das Material wird also ziemlich blank und sollte wieder durch Fett oder Öl vor Korrosion geschützt werden.

Grüssle Micha
 
Re: Rätsel Nr. 7

... zum konservieren würd ich Balistol Öl nehmen. Das verharzt nicht und hat eine gute kriech und Schmierwirkung. Ist u.a. bei Schlössern jeder Art DIE "Geheimwaffe" schlecht hin... ;)

Die ESP würde ich nicht zerlegen - du hast weder das Werkzeug, noch das nötige Wissen und Staub und Schmutz der dabei womöglich eindringt sind der Tod für deine ESP. Wenn die wirklich Probleme macht, gib sie zum regenerieren.
 
Re: Rätsel Nr. 7

Danke für die tipps.

Ich werds mal mit föhn und wd40 probieren.
Glaubt ihr das ist auch irgendwie auf das festgepappte lenkrad (alu innen) und die lenkrad-achse zu übertragen?

Gruß
Jonas
 

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