Frage Heckkraftheber am Zetor 4712 hebt nicht mehr richtig, sinkt ab

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Christoph 4718

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Es kann, es kann auch was brechen, es kann auch eine Manschette just in dem Moment hinüber sein oder schlicht einfach ein Span wo rein gekommen sein...

Der Mengenversteller (Reaktionsgeschwindigkeitshebel), geht aber nicht zufällig plötzlich recht leicht? Weil bei dem hakt sich auch gerne mal einfach das kurze Gestänge unter dem hinteren Kabinenboden aus und wenn der gerade auf "Min" steht, dann hebt er auch nichts mehr. Hatte ich letztes Jahr bei Antons 5011 mitten beim Heu machen.

Wenn sich alle Versuche mit den Hebeln als nicht Zielführend erweisen, dann wird der Deckel der Hydraulik runter müssen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Da die Heckanschlüsse ja noch gehen, kann es an:
- den Hebeln
- dem Gestänge der Hydraulik
- dem Hubzylinder
- dem Steuerblock
- oder vielleicht auch nur dem DBV am Hubzylinder liegen.
Moin Joachim, bevor ich einen neuen Beitrag verfasse, hake ich hier mal ein:

hab vorgester die Kolbenringe bei meinem Kraftheber neu gemacht. Anfangs schien alles zu funktionieren. Gestern Mähwerk dran gehängt, schafft es nicht zu heben. Mich (100Kg) schafft er ohne Probleme. Druck wird leider nicht mehr gehalten und Kraftheber senkt sich in kurzer Zeit wieder ab.

Nun schriebst du ja von dem Reaktionsgeschwindigkeithebel und dass dieser sich aushakt. Wie kann ich das erkennen ob er aus oder eingehakt ist? Leichtgängig war er schon immer, und vor der Reparatur war das Heben des Mähwerks kein Problem. Beim Verstellen habe ich immer nur am Frontlader einen Unterschied gemerkt. Aber wahrscheinlich weil ja die Kolbenringe durch waren (las das in einem anderen Kommentar von dir)
Und wie repariert man dieses? Wenn er ausgehakt ist und auf Minimum steht, kann das ein Grund dafür sein, dass der Kraftheber sich dann auch ohne Gewicht wieder alleine absenkt?

Gruß
Christoph
 
Der Reaktionsgeschwindigkeitshebel hat nichts mit der Hubkraft zu tun - sondern mit der Hubgeschwindigkeit. Mit dem Hebel wird schlicht eingestellt wieviel Öl von der Hydraulikpumpe in den Innenkreis fließen darf. Von 100% bis fast 0%.

Ich gehe mal davon aus, das du die Manschetten richtig herum eingebaut hast (die offene Seite zum Öl hin, also zur Druckseite. Ich gehe davon aus das dein Hubzylinderrohr innen nicht schon zerkratzt war und die Manschetten unbeschädigt in den Kolben und der dann in den Zylinder eingebaut wurden.
Ich vermute weiterhin - eine Dichteprüfung per Druckluft wurde vor Wiedermontage nicht durchgeführt...

Generell:
Wenn er absackt oder sägt, dann ist definitiv eines oder alle diese Bauteile undicht:
  • DBV am Hubzylinder (schließt nicht mehr richtig, zerlegen und neu einstellen oder austauschen)
  • Manschetten/Kolbenring am Hubkolben (Verschleiß, Alterung oder falsche Montage)
  • Zylinderrohr zerkratzt (durch zu langes warten mit der Reparatur)
  • Druckleitung zwischen Zylinderrohr und Steuerblock undicht (Brückenrohr verzogen z.B.)
  • Halteventil im Steuerblock undicht (schließt nicht mehr sauber, Metall auf Metall dichtend, schwer selbst zu beheben, oft hilft nur noch der Austausch des Steuerblockes wenn das Ventil gefressen hat)
Wenn er nicht mehr oder nicht genug hebt, kann das folgende Ursachen haben:
  • Pumpe verschlissen, baut keinen Druck mehr auf (als erste Drucktest am Kipperanschluss machen, es sollten je nach Modell 140-180 bar erreicht werden)
  • Haupt-DBV unten an der Pumpe undicht (ausbauen, prüfen (Hydraulikservice), einstellen oder ersetzen)
  • Druckleitung zwischen Pumpe und Pumpendeckel undicht (neu abdichten)
  • Dichtringe an der Übergangshülse unten undicht (zeigt sich aber meist in Ölverlust nach außen am Pumpendeckel rechte Seite)
  • Steigrohr im Ausgleichgetriebekasten undicht (kann gerissen sein, Materialermüdung, kann man abdrücken und kann notfalls gewechselt werden (höherer Aufwand))
  • Dichtringe an der Übergangshülse oben undicht (zeigt sich aber meist in Ölverlust nach außen am oberen Hydraulikdeckel zur rechten Seite in die Bremse hinein)
Wenn er absackt oder sägt, UND nicht genug hebt ist es eine Kombination aus obigen Punkten.


Beim 4712 und den oben genannten Modellverwandten ist ebenso wie beim 2011, 2511, 3011, 3511, 4911 und 5011 nicht selten das Verbindungsrohr zwischen Steuerblock und Hubzylinder ein Kandidat für Dichtheitsprobleme. Es ist kurz, sehr kurz, und ist gern mal an den Dichtringen undicht. Achtung - keine Gewalt. Erst prüfen ob undicht ( Druckluft) und dann ggf. richten und mit neuen oder angelassenen CU-Dichtringen neu versuchen, aber nie mit Gewalt anziehen, man könnte das Gewinde im Steuerblock beschädigen oder die Hohlschraube am Steuerblock beschädigen. Steuerblock teuer, Hohlschraube nicht mehr zu bekommen! ;)

Nun schriebst du ja von dem Reaktionsgeschwindigkeithebel und dass dieser sich aushakt. Wie kann ich das erkennen ob er aus oder eingehakt ist? Leichtgängig war er schon immer, und vor der Reparatur war das Heben des Mähwerks kein Problem.
Wenn du keine Kabine hast, kann der eigentlich nicht aushaken. Das betrifft nur Kabinenmodelle.

Beim Verstellen habe ich immer nur am Frontlader einen Unterschied gemerkt.
Ungewöhnlich, weil der Hebel auf den Ölfluss im Frontlader eigentlich nur dann Einfluss haben sollte, wenn während der Frontladernutzung das Hubwerk hebt. Er heist ja nicht umsonst "Reaktionsgeschwindigkeitshebel". Er verstellt die Hubgeschwindigkeit und damit die Reaktionsgeschwindigkeit wenn man die Hydraulik in den den Zetormatic Regelarten Mixed oder Oberlenkerregelung betreibt. Also wie schnell und damit wie stark das Hubwerk auf Impulse nach oben regelt.

Wenn man nur den Hebel auf dem Hydraulikdeckel hat, gar nicht. Wenn der Hebel drin steckt, sollte er auch funktionieren. Andernfalls braucht man ein neues Steuergerät.

Wenn er ausgehakt ist und auf Minimum steht, kann das ein Grund dafür sein, dass der Kraftheber sich dann auch ohne Gewicht wieder alleine absenkt?
Siehe Liste oben im Beitrag hier, nein. Selbständiges Absenken hat mit dem Hebel nichts zu tun.

Insgesamt ist es schwer hier was exaktes zu sagen - ich war bei der Reparatur nicht dabei, die Hydraulik hab ich also nie gesehen oder wie ihr was gemacht habt. Abgedrückt wurde diese vor erneuter Montage sicher auch nicht, das bedeutet nun eigentlich: Hydraulikdeckel erneut demontieren und dann erst einmal mit Druckluft abdrücken (Vorsicht!) um zu sehen wo zwischen Steuerblock und Hubzylinder etwas undicht ist.... und dann sieht man weiter was man machen kann. :)
 
Ich hab deine Frage mal abgetrennt vom anderen Thema, da sich die Hydraulik vom 5211 zum 4712 doch in einigen wichtigen Punkten unterscheidet, auch wenn sie prinzipiell ähnlich funktioniert.
 
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